106 Schlitteninduktorium von du Bois-Reymond. Kap. VII.
plättchen an der Platinspitze der Schraube f anliegt. Von f geht der
Strom durch den Messingklotz e und die Klemme d zur primären
Spirale c, durchläuft dieselbe, gelangt dann zu den Windungen des
kleinen Elektromagneten b, und von da durch die Klemme a zur
Fig. 48.
Kette zurück. Ueber dem Elektromagneten b schwebt der an der
Neusilberfeder befestigte Anker h. Indem dieser von b angezogen
wird, reisst er das Platinplättchen von der Schraube f ab, und öffnet
den Strom; und indem hierdurch b seinen Magnetismus verliert, kehrt
die Feder in ihre Lage zurück und schliesst den Strom wieder. So
kommt dasselbe Spiel zu Stande, wie bei dem oben beschriebenen
Hammer, und in der sekundären Spirale i werden fortwährend Ströme
induzirt, deren Stärke durch Verschieben der Rolle beliebig abgestuft
werden kann.
Der Grad der physiologischen Wirkung, welche ein Induktions-
strom ausübt, hängt von der absoluten Stärke desselben und von der
Art seines Verlaufs ab. Dies gilt in gleicher Weise für die Anwen-
dung dieser Ströme bei physiologischen Versuchen wie in der Elektro-
therapie. Die absolute Stärke der Induktionsströme hängt ab von der
Stärke des Stroms, welcher in der primären Spirale geschlossen und
geöffnet wird, von der Beschaffenheit des Apparats, d. h. von der
Zahl und dem Widerstand der Windungen in der primären und sekun-
dären Spirale, der Menge weichen Eisens, welche in erstere eingelegt
ist u. dergl., endlich von der Entfernung der beiden Rollen von ein-
ander. In einem fertigen Apparat kann man nur die Stromstärke
ändern, indem man verschieden starke Ketten anwendet oder Wider-
stände zwischen Kette und primäre Spirale einschaltet, oder den Ab-