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5 86. 193
Galvanopunktur.
Pole stattfindet, und die etwas grössere Entfernung der Elektroden
durch den grossen Querschnitt der negativen mehr als kompensirt wird.
Für sorgfältige Isolirung der einzustechenden Nadel durch einen guten
Firnissüberzug, welcher nur die Spitze frei lässt, muss man Sorge
tragen, damit nicht ein Teil des Stromes seinen Weg durch die das
Aneurysma bedeckenden Gewebe nehme und seine Wirkung verfehle.
Auch ist es notwendig, die zuführende Arterie während der Operation
zu komprimiren, damit nicht die entstehenden Gerinnsel durch den
Blutstrom fortgeschwemmt werden und zu Embolien Veranlassung geben.
Die Dauer des Stromdurchganges richtet sich natürlich nach der
Grösse des Aneurysmasackes und der Stromstärke. Es lässt sich
darüber keine allgemeine Angabe machen, sondern man wird in jedem
einzelnen Falle zu entscheiden haben, wann der vollständige Verschluss
erreicht ist. In Bezug auf die Stromstärke ist zu bemerken, dass
man sich vor zu starken Strömen ebenso zu hüten habe, als vor zu
schwachen. Bei den letzteren tritt die Wirkung zu langsam ein, bei
zu grosser Stromstärke aber würde an der positiven Elektrode eine
stürmische Sauerstoffentwickelung auftreten, und dadurch das aus-
geschiedene Gerinnsel sehr aufgelockert werden und nicht die ge-
nügende Festigkeit erlangen. Im Allgemeinen wird man mit einer
Kette von 20 bis 25 Siemens’schen oder 10 bis 15 kleinen Chrom-
säure-Elementen wohl stets ausreichen”).
Die Vorzüge dieser Methode vor den sonstigen Behandlungsarten
der Aneurysmen liegen auf der Hand. Die Wirkung geschieht schnell,
sicher und ohne die geringste Verletzung, da das Einstechen so feiner
Nadeln ja bekanntlich ganz unschädlich ist. Die ungünstigen Erfolge
in einzelnen Fällen sind wohl stets durch unzweckmässige Anwendung
verschuldet gewesen und nicht der Methode selbst zuzuschreiben. Ihre
Anwendbarkeit ist aber nur auf die Fälle beschränkt, wo das Aneu-
rysma für die einzuführende Nadel zugänglich ist. Bei tiefer gelegenen
wird zu dem Ende eine vorherige Bloslegung nicht zu umgehen sein.
Die Galvanopunktur mit der Unterbindung zu verbinden, scheint nicht
ratsam, da die letztere die Wirkung der ersteren nicht weiter zu för-
dern vermag, und es sich ja gerade darum handelt, die üblen Folgen
der Unterbindung zu umgehen. Eine öftere Widerholung der Galvano-
*) Die Anwendung inkonstanter Ströme oder gar solcher von wechselnder
Richtung, wie sie die Induktionsapparate liefern, ist selbstverständlich für die
Galvanopunktur ganz zu verwerfen.
Rosenthal u. Bernhardt, Elektrizitätslehre. III. Aufl. 13