Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

8 Dichte und Spannung der Elektrizität. Kap. 1. 8 
Halbkugelschalen von Blech schiebt, die man an isolirenden Griffen 0 
hält. Beim Zurückziehen derselben wird man finden, dass die Kugel er fe 
vollkommen unelektrisch ist, und dass sämtliche Elektrizität E 
derselben auf die Kugelschalen übergegangen ist. Dasselbe würde | ni 
auch mit einem Leiter von irgend einer anderen Gestalt der Fall K 
sein. Die gesamte Elektrizität also, welche einem Leiter mitgeteilt di 
wird, sammelt sich in Gestalt einer dünnen Schicht an dessen Ober- u 
fläche an. Hat man nun zwei Leiter von ähnlicher Gestalt, aber r au 
verschiedener Oberfläche, etwa zwei Kugeln von verschiedenem Durch- | BE 
messer, und teilt beiden die gleiche Elektrizitätsmenge mit, so wird w 
diese auf verschieden grosse Oberflächen verteilt sein. Auf dem 
gleichen Flächenraum, etwa 1 Qu.-Ctm., wird also bei der kleineren 76 
Kugel mehr Elektrizität vorhanden sein, als bei der grösseren. Man tı 
nennt nun. diejenige Elektrizitätsmenge, welche auf der Einheit des m 
Flächenraums vorhanden ist, die Dichte der Elektrizität, und man K 
kann daher sagen, dass wenn Kugeln von verschiedenen Oberflächen di 
mit gleichen Elektrizitätsmengen geladen sind, die Dichten sich um- W 
gekehrt verhalten wie die Oberflächen oder, was dasselbe ist, umge- st 
kehrt wie die Quadrate der Radien. a E 
Hi Man kann sich die Sache auch so vorstellen, dass die gesammte N 
| dem Körper mitgeteilte Elektrizität den Körper gleichsam als eine k 
‚ Schicht von geringer Dicke umgibt oder einhüllt. Die Dicke dieser | b 
| | Schicht wird dann abhängen von der Grösse der Oberfläche und der st 
ı Menge der auf ihr angesammelten Elektrizität. Es ist also diese k 
Dicke eigentlich nichts Anderes, als ein anderer Ausdruck für das, m 
| was wir. soeben als die Dichte der freien Elektrizität an der Ober- B 
fläche der Körper definirt haben. Da nun diese freie Elektrizität auf Ss 
der Oberfläche des Leiters nur zurückgehalten wird durch die Unmög- le 
lichkeit in die nichtleitende Umgebung überzugehen, so steht sie unter | G 
einem von Innen nach Aussen wirkenden Druck, welcher der Menge s( 
der im Körper vorhandenen freien Elektrizität direct proportional ist. V 
Man bezeichnet diesen Druck als die Spannung der freien Elek- en n 
trizität, und wenn diese Spannung sehr beträchtlich wird, so vermag si 
sie den Wiederstand der isolirenden Luft zu überwinden, und der d 
Leiter verliert einen Teil seiner Elektrizität. Es ist daher unmöglich E 
einem Körper freie Elektrizität in unbegrenzter Menge zuzuführen, w 
vielmehr wenn die Spannung der Elektrizität an seiner Oberfläche so u 
gross geworden ist, dass sie den Widerstand des umgebenden Mediums 
überwindet, so wird alle Elektrizität, die man ihm noch zuführt, ent- “ a 
weichen. Dies Maximum hängt ab von der Gestalt und Grösse der d 
 
	        
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