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(Kupfer wäre noch besser), welche zugleich als Führung für das Zu-
schnüren dienen. Diesen Röhren wird der Strom durch dicke, mit
Guttapercha überzogene Kupferdrähte zugeleitet. Zweckmässig ist es,
an dem Heft der Schneideschlinge eine Vorrichtung anzubringen,
welche den Strom durch einfachen Fingerdruck zu schliessen und zu
öffnen gestattet, wie oben bei Fig. 70 angegeben ist.
Nun handelt es sich um die
zweckmässige Wahl der Kette. Wir
haben schon oben gesehen, dass die
Kette eine möglichst grosse elek-
tromotorische Kraft und einen mög-
lichst geringen Widerstand haben
muss. Dies ist um so wichtigster,
als selbst die längsten und dünn-
sten Drähte, welche etwa zur Be-
nutzung kommen könnten, immer
doch im Vergleich zu der Kette
noch recht gute Leiter sind. Die
Daniell’sche Kette ist daher selbst-
verständlich ganz ausgeschlossen.
Möglichst grosse Grove’sche oder
Bunsen’sche Elemente sind am
zweckmässigsten, besondersdie Form
der Bunsen’schen Elemente, wo
die Kohle die Gestalt einer dünnen
ziemlich grossen Tafel hat, welche
in einer schmalen parallelipedischen
Tonzelle steht, während das diese
möglichst enge umschliessende Zink
in einem ebenfalls parallelipedischen
Porzellantroge enthalten ist. Man
erhält so Elemente von sehr ge-
ringem Widerstande, welche ver-
hältnissmässig wenig Flüssigkeit zu Fig. 71.
ihrer Füllung bedürfen. Aber die
schwierige Behandlung dieser Elemente und die mit Recht gerade im
Operationsraume gefürchteten Ausdünstungen der Salpetersäure machen
es vorteilhafter, von ihnen abzusehen und lieber zu den Chromsäure-
Elementen zu greifen. Aber auch diese müssen so gross wie mög-
lich sein, da sie geringen innern Widerstand haben sollen. Freilich