Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
8 102. Plexus brachialis. 249 
kasten angepresst, das Akromion nach vorn und oben verschoben, die 
Schlüsselbeingruben vertieft; das Schulterblatt steht flügelförmig vom 
Thorax ab. Oft gelingt es, den N. thor. later. in der Linea axillaris 
isolirt zu reizen: direkte Faradisation des zackigen M. serratus giebt 
nur geringe Resultate. 
Der N. suprascapularis kann nach aussen vom M. omohyoideus 
aufgesucht werden; die von ihm versorgten Mm. supra- et infra- 
spinati (Auswärtsroller des Armes) werden auch direkt gereizt. 
Schwierig ist die Reizung der Subscapularnerven oberhalb der 
Clavicula; in der hinteren Achselgegend ist einer der Aeste öfter zu 
finden; auch kann der M. subscapularis direct gereizt werden. 
Die Nn. thorac. anteriores (für die Mm. pectorales maior 
et minor) findet man dicht oberhalb und etwas hinter der Clavicula 
oder unterhalb derselben am oberen Rande des M. pector. maior; sie 
bewirken gereizt ebenso wie die direkte Erregung der genannten 
Muskeln (man schiebe die Elektrode vom unteren Rande her zwischen 
Brustwand und Muskel ein) eine Adduction des Oberarmes an den 
Brustkasten. 
Die dem unteren Theil des Armgeflechtes angehörigen 
langen Nerven (Henle) können in der Regio supraclavicularis zwischen 
den Scalenis gefunden worden. Ihre Reizung bewirkt meistens die 
Kontraktion von Muskelgruppen (nicht einzelner Muskeln). 
Von Wichtigkeit ist in neuerer Zeit der von Erb* zuerst be- 
schriebene, später von ten Cate Hoedemaker*° genauer präzisirte 
Punkt, von dem aus bei genügend starken faradischen Strömen gleich- 
zeitig Kontraktionen in den Mm. delt., brachialis internus, bi- 
ceps, supin. longus und brevis (infraspin. und subscap.) 
erzielt und abnorme Sensationen an der Radialseite des entsprechen- 
den Vorderarmes und in den entsprechenden Daumen und Zeigefingern 
erregt werden. Dieser für die Pathologie wichtige Reizpunkt liegt in der 
Oberschlüsselbeingrube etwa in einer Linie, welche vom Sternoclavi- 
culargelenk zum Proc. spin. des siebenten Halswirbels gezogen wird, 
etwas nach vorn ca. 1,5 Otm. vom Rande des M. cucullaris entfernt. 
(5. und 6. Cervicalnerv.) 
Den für den M. deltoideus bestimmten N. axillaris findet 
man (durchaus nicht immer) oberhalb des Schlüsselbeines, etwas nach 
innen von dem für den N. respir. Bellii bestimmten Punkt, oder 
(gleichfalls schwer) in der hinteren ‚oberen Achselregion. 
Der N. musculocutaneus wird entweder zwischen beiden Bi- 
cepsköpfen , oder mehr nach innen zwischen M. coracobr. und 
  
 
	        
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