18 Holtz’sche Maschine. Kap. II.
$ 12. Mit Hilfe der Verteilung kann man auch grosse Elek-
trizitätsmengen von bedeutender Spannung erzeugen. Hierzu dient am
besten die von Holtz und unabhängig von ihm auch von Töpler
fast gleichzeitig (1864) erfundene Influenz- oder Verteilungs-
maschine, welche in Fig. 5 dargestellt ist. Sie besteht aus zwei
parallel und möglichst nahe an einander aufgestellten Glasscheiben.
Die eine von beiden ist fest und mit zwei diametral gegenüber stehen-
den Ausschnitten versehen, an welchen gezahnte Papierstücke, die so-
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Fig. 5.
genannten Belegungen, der Glasplatte angeklebt sind. Die zweite Glas-
platte kann in schnelle Rotation um eine senkrecht zu beiden Platten
stehende Axe versetzt werden. Den Belegungen der festen Scheibe
gerade gegenüber stehen vor der beweglichen Scheibe zwei Einsauger
e und f, ganz wie die bei den Elektrisirmaschinen üblichen einge-
richtet. Die den Einsaugern gegenüber befindlichen Belegungen wollen
wir mit e’ und f* bezeichnen. Teilen wir nun der einen Belegung,
etwa e’ eine geringe Menge positiver Elektrizität mit, so wirkt diese
verteilend auf die bewegliche Glasscheibe und auf den Einsauger e.
Auf den letzteren geht positive Elektrizität über, auf der beweglichen
Glasscheibe aber sammelt sich negative an. Setzen wir nun diese
in Drehung und kommt der betreffende Teil derselben vor die Belegung
, so geht die negative Elektrizität zum Teil auf den Einsauger f,
zum Teil auf die Belegung £ über. Dadurch ist also die Belegung
—y- een