Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

   
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$ 12, 13. Elektrophor. 19 
" negativ geladen worden. Diese negative Elektrizität von f wirkt 
nun ihrerseits wieder auf die Glasscheibe und den Einsauger f, sie 
teilt diesem negative, der Glasscheibe aber positive Elektrizität mit, 
welche letztere nach einer halben Umdrehung wieder zum Teil auf 
die Belegung e‘, zum Teil auf den Einsauger e übergeht. Wie man 
sieht, verstärken also die beiden Belegungen ihre Spannung gegen- 
seitig, und dies hat nicht eher ein Ende, als bis das Maximum der 
Spannung erreicht ist, welches bei dem Isolationszustand der einzelnen 
Teile der Maschine möglich ist. Man kann dieses Maximum noch 
besonders erhöhen, indem man die Einsauger mit Leydener Flaschen 
verbindet. 
Wie die auf die Einsauger e und f übergehenden Elektrizitäts- 
mengen sich ferner verhalten, wollen wir im nächsten Kapitel weiter 
untersuchen. (Vgl. $ 15.) 
$ 13. Das letzte Instrument, welches wir hier noch zu betrachten 
haben, ist der Elektrophor, mit dessen Hilfe man sich in Er- 
mangelung einer Klektrisirmaschine auf verhältnissmässig bequeme 
Weise grössere Elektrizitätsmengen verschaffen kann. Der Elektrophor 
besteht aus einer Platte von Harz, dem sogenannten Kuchen*), wel- 
cher in einer Metallbüchse, der Form, enthalten ist, und einer Metall- 
scheibe mit isolirendem Handgriff, dem Deckel, welcher jedoch einen 
geringeren Durchmesser haben muss, als der Kuchen. Man reibt diesen 
letzteren, welcher möglichst dünn sein muss, mit einem recht trockenen 
Katzenfell oder Fuchsschwanz, wodurch der Kuchen negativ elektrisch 
wird. Setzt man den Deckel auf den Kuchen, so dass er nirgends 
die Form berührt, so zersetzt die negative Elektrizität des Kuchens 
die natürlichen EBlektrizitäten in Form und Deckel. In der Form 
häuft sich die positive Elektrizität an der oberen, dem Kuchen zuge- 
kehrten Seite an, die negative an der unteren, im Deckel ist es 
natürlich umgekehrt. Berührt man nun die Form ableitend, so ent- 
weicht deren negative Elektrizität nach dem Erdboden. Stellt man 
Jetzt eine leitende Verbindung zwischen Form und Deckel her, so ver- 
bindet sich die negative Blektrizität des letzteren mit der positiven 
der ersteren, und der Deckel behält nur die durch den Kuchen ge- 
*) Nach Berzelius besteht eine gute Kuchenmasse aus 10 Teilen Gummi- 
lack, 3 Teilen Harz, 2 Teilen venetianischem Terpentin, 2 Teilen Wachs und 
'/a Teil Pech. In neuerer Zeit wendet man wohl auch statt der Harzkuchen Platten 
von Hartkautschuk an. Die Form wird dann durch einen metallenen Teller ge- 
bildet, in welchem die Platte liegt, kann aber auch ganz entbehrt werden. 
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