Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

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$ 132. Verwertung d. elektrokut. Sensibilitätsprüf. in d. Pathologie. 323 
der Anode, und dass es möglich sei, an der Kathode die Entfernung 
der Spitzen des Tasterzirkels gegen die frühere zu verkleinern, ohne 
die Doppelempfindung aufzuheben, während an der Anode dieselbe 
vergrössert werden muss. Bernhardt dagegen hat bei seinen Ver- 
suchen, durch welche geprüft werden sollte, ob sich die Empfindlich- 
keit der Haut für den elektrischen Reiz (nach der oben S. 315 ange- 
gebenen Methode untersucht) unter dem Einfluss eines der Pole des 
konstanten Stromes ändert, niemals positive und beweisende Resultate 
erhalten. 
Anhangsweise erwähnen wir hier kurz die Tatsache, dass wir die 
Meinung Nothnagel’s'*!: die elektrokutane Sensibilität sei in der 
Mittellinie des Körpers stumpfer, als an den seitlichen Partien, nicht 
haben bestätigen können. Ebenso wenig stellte sich speziell bei den 
Untersuchungen über die elektrokutane Sensibilität und die Schmerz- 
empfindung durch den elektrischen Reiz eine Differenz zu Gunsten 
oder Ungunsten einer Körperhälfte heraus: die Resultate blieben sich 
für die rechte wie für die linke Seite gleich. 
In Bezug auf die Verwertung der elektrokutanen Sensibilitäts- 
prüfung in der Pathologie ist zu bemerken, dass die oben angegebenen 
Methoden sehr wohl geeignet sind, zur Prüfung der mannigfachen im 
Verlauf der verschiedensten Affektionen des Hirns, Rückenmarks und 
der peripherischen Nerven oder allgemeiner Neurosen beobachteten 
Sensibilitätsanomalien der Haut. Hier handelt es sich wohl vorwie- 
gend um die Konstatirung etwaiger abnorm erhöhter oder herabge- 
setzter Empfindlichkeit: feinere Untersuchungen über das Verhältniss 
der elektrokutanen Sensibilitätsverhältnisse zu dem Verhalten der 
anderen Empfindungsqualitäten oder etwaiger Differenzen im Verhalten 
der allgemeinen elektrokutanen Sensibilität zur elektrokutanen 
Schmerzempfindung bei einer und derselben Affektion fehlen noch 
zur Zeit. In neuester Zeit fand Neftel'*? dass in manchen krank- 
haften Zuständen, besonders aber bei Tabes, die Schmerzempfindung 
der Haut an der Anode eine grössere sei, als unter der Kathode, ein 
Verhältniss, das im Laufe einer elektrischen Kur bezw. mit der Besse- 
rung der Krankheitssymptome wieder schwinden und dem normalen 
Platz machen kann. 
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