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$ 137, 138. Exp. Untersuch. über elekt. Sympathikusreizung. 335
disation des Halssympathikus (oder bei Reizung des Gangl. supremum
mit der Kathode des galvanischen Stroms) Gefässkontraktion und
Temperaturabnahme an der Wange z. B. um mehr als 1° C.; nach
der Faradisation, oder bei Einwirkung des positiven Pols eines galva-
nischen Strom auf das Ganglion supremum trat später eine mässige
Temperatursteigerung ein. Nach Peyrani'® wächst bei Reizung des
undurchschnittenen N. sympathikus mit dem induzirten oder. galva-
nischen Strom (durch letztere Prozedur weniger als durch die erstere)
die Menge des Urins und des Harnstoffs. Durchschneidung des Sym-
pathikus vermindert die Absonderung dieser Substanzen ungemein;
dieselbe steigt wieder an bei Reizung des peripherischen Endes, aber
in geringerem Grade als bei Reizung des unversehrten Sympathikus.
Verengerungen und eigentümliche Formgestaltung der Pupille
fand dann noch Katyschew"® bei der Faradisation des oberen Hals-
dreiecks; derselbe will auch eine Kontraktion der Gefässe des Trommel-
fells an der faradisirten Seite und einen wohltätigen Einfluss dieser
Prozedur auf Mittelohraffektionen und die davon abhängigen krank-
haften Erscheinungen bemerkt haben, während alle diese Erscheinun-
gen bei der Anwendung des konstanten Stromes wenig oder gar nicht
ausgesprochen waren; von Einfluss waren hier nur Schliessungen und
Oefinungen des Stromes, sowie überhaupt Schwankungen der Strom-
stärke. |
Ganz neuerdings sah endlich Moeli!# bei Faradisation des Tri-
gonum colli superius immer eine primäre Erweiterung der Pupillen,
der eine Wiederverengerung allerdings manchmal sehr deutlich nach-
folgte.
$ 138. Es lohnt sich der Mühe, für einen Moment bei der Be-
trachtung der Resultate zu verweilen, die Katyschew und auch
Andere durch die perkutane Faradisation „des Sympathikus«
am Halse erzielt haben. Handelt es sich hier wirklich um eine
direkte Erregung sympathischer Nervenfasern? Im Verlaufe der
Experimente, die Nothnagel!‘' unternommen hatte, um über die
vasomotorischen Nerven der Gebirngefässe ins Klare zu kommen, ge-
lang es diesem Forscher, durch elektrische Reizung der Hautnerven
im Bereich des Oruralis z. B. oder des N. trigeminus eine (reflekto-
rische) Verengerung der Piagefässe zu erhalten: zum grössten Teile
verlaufen nach ihm diese vasomotorischen Piagefässnerven durch das
Gangl. supr. des Sympathikus, zum kleineren Teil durch den Halsteil
des N. sympathikus und durch Hirnnerven. Zu entgegengesetzten resp.