Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

      
340 Elektrische Reizversuche am Herzen selbst. Kap. XVII. 
Strom erwies sich die Zuckungsformel des N. phr. durchaus gleich 
der aller anderen motorischen Nerven. 
Bei elektrischen Reizversuchen am Herzen selbst ergab 
sich, dass dasselbe auch durch sehr starke Induktionsströme in keiner 
Weise in Bezug auf Frequenz und Rhythmus der Schlagfolge beein- 
flusst wurde, ebenso wenig wurden sensible Erregungen durch die 
Faradisation ausgelöst. Ganz entgegengesetzt wurde aber das Herz 
durch den galvanischen Reiz in Energie und Form der Kontrak- 
tion, sowie in Frequenz und Rhythmus beherrscht: es ergab sich zu- 
nächst auch für den Herzmuskel die Normalformel, wie für jeden quer- 
gestreiften Muskel, nur KaOz war bei den anwendbaren Stromstärken 
nicht zu erzielen. Bei bedeutenderen Stromstärken wird jeder einzelne 
galvanische Reiz von einer sicht- und fühlbaren Kontraktion beider 
Ventrikel gefolgt. KaSz bewirkt eine erhebliche Vermehrung der 
Anzahl der Herzschläge und Erhöhung der Kurvengipfel. Bei Stromes- 
dauer trat bei Einwirkung auf bestimmte Punkte der Ventrikeloberlläche 
eine Beschleunigung der Schlagfolge ein (um das 2—3fache der Norm)» 
welche bei Oeffnung der Kette sofort zur normalen Frequenz zurück- 
kehrte. In Bezug auf die Galvanisation des Herzens durch 
die Brustwand ohne Berührung des Herzens ergab sich für die 
untersuchte Kranke ein positives Resultat: die Herztätigkeit wurde 
beschleunigt. Nun lag freilich zum Herzen dieser Patientin, wie oben 
schon gesagt, den Stromschleifen ein bequemer Weg offen; aber auch 
bei unverletzter Brustwand des lebenden Menschen kann man, wie 
wiederholte Versuche ergaben, genügend starke Stromschleifen auf das 
Herz leiten und durch sie Rhythmus und Energie der Herzkontrak- 
tionen beeinflussen. Weitere Mitteilungen hierüber werden vom Verf. 
in Aussicht gestellt. 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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