Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

   
   
     
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
  
   
   
  
  
  
     
  
Kapitel XXI. 
Spezielle Elektrotherapie. 
Von der Elektrotherapie der Gehirnkrankheiten. 
$ 155. Die am häufigsten elektrotherapeutischer Behandlung zu- 
fallende Erkrankung des Gehirns ist die Läsion einer Hemisphäre, 
welche das Symptomenbild der Hemiplegie, der halbseitigen Läh- 
mung gesetzt hat. Es ist unnötig, an dieser Stelle auszuführen, dass 
der genannte Symptomenkomplex durch die verschiedensten patholo- 
gischen Prozesse zu Stande kommen kann: Blutungen, Embolien, 
Thrombosen, Neubildungen, direkte Verletzungen des Hirns ete. ete. 
sind im Stande, ein äusserlich fast gleich erscheinendes Krankheits- 
bild zu liefern. Noch bis heute ist nicht erwiesen, ob die durch 
Krankheit zerstörte Hirnsubstanz durch den konstanten Strom zu einer 
beschleunigteren Regeneration angeregt oder in derselben gefördert 
wird. Aber es ist bekannt, dass durch die plötzlich veränderten 
Cirkulations- und Druckverhältnisse im Innern der Schädelkapsel un- 
mittelbar nach einem apoplektischen Insult auch die nähere oder ent- 
ferntere Nachbarschaft eines Herdes in der freien Ausübung der 
Funktion, sei es durch ödematöse Durchtränkung des Gewebes oder 
durch sonst welche Verhältnisse gehemmt wird, bekannt auch, dass 
in Tagen oder Wochen nach einem derartigen Insult anfangs total 
gelähmte Körperteile ohne jedes weitere therapeut 
Zutun allmählich ihre aktive Beweglichkeit wiederer] 
können. 
Die Galvanisation des Hirns durch den Schädel könnt 
also wohl nur den Sinn haben, diese spontan vor sich gehenden 
Resorptionsvorgänge durch die sogenannten direkten oder indirekten 
katalytischen Wirkungen des konstanten Stroms beschleunigen zu 
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helfen. Bedenkt man. welche eigentümlichen und meist sehr unan- 
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