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$171, 172,173. Lähmung. d. peripher. Nerven d. unteren Extremit. 405
Hand der betreffenden Seite), neuritische Prozesse, Tumoren. die Haupt-
rolle. Die Behandlung wird teils mit dem konstanten, teils mit dem
faradischen Strom vorgenommen: die Anode ruhe im Nacken an der
der Verletzung entsprechenden Seite der Wirbelsäule, die Kathode am
Orte der Verletzung oder Entzündung: man lasse stabil einen mittel-
starken Strom (5—10 M. A.) hindurchgehen oder bestreiche, während
die Anode an der Oberschlüsselbeingrube ruht, mit der Kathode die
gelähmten Nerv-Muskelgebiete; die Paralysen sind meistens mittel-
schwerer und schwerer Natur: je nach der noch bestehenden oder tot al
geschwundenen faradischen Erregbarkeit wird die Prognose mehr oder
weniger günstig gestellt werden können und die Behandlung auf
68 oder 12—-20 Wochen ausgedehnt werden müssen. (Vgl. Anhang.)
$ 172. Viel seltener als Lähmungen im Bereiche der Nerven
der oberen Extremitäten finden sich solche an den einzelnen Ner-
ven der Unterextremitäten: hier kommen (äusserst selten) isolirte
Lähmungen im Gebiete der Nn. obturatorii und glutaei, häufiger solche
im Cruralisgebiet, relativ am häufigsten im Gebiet des N. ischiadicus
zur Beobachtung. Namentlich sind es die Lähmungen im Peroneus-
und Tibialisgebiet, die nicht gerade selten angetroffen werden: es
können sämmtliche oder auch nur einzelne, je einem dieser Nerven-
gebiete angehörigen Muskeln gelähmt sein. Die elektrotherapeutische
Behandlung richtet sich auch hier nach den bekannten Grundsätzen:
Man vergesse dabei nicht, dass im Gegensatz zu den Verhältnissen
an den Oberextremitäten die Nervenwurzeln und Plexus besonders des
Cruralisgebietes direkt nicht erreicht werden können. Höchstens kann
man durch Einführung einer Mastdarmelektrode Stromschleifen in
relativer Dichte auf den Plexus sacralis einwirken lassen. Jedenfalls
wird man gut tun, bei Anwendung des konstanten Stroms eine Elek-
trode (meist die Anode) an der Lendenwirbelsäule ruhen zu lassen,
während die andere entweder stabil an die Symphyse, oder etwas nach
aussen von der (klopfenden und dadurch leicht zu findenden) Art.
eruralis oberhalb des N. eruralis, oder unmittelbar unter die Glutäal-
falte, oder in die Kniekehle (je nachdem mehr nach aussen oder innen)
applizirt oder labil die gelähmten Muskeln entlang geführt wird.
$ 173. Im Anschluss an die vom Standpunkt des Elektrothera-
peuten beleuchteten paralytischen Zustände im Gebiete einzelner Ner-
ven schreiten wir nun zur Besprechung der innerhalb bestimmter
Nervenbezirke sich abspielenden krampfhaften, spastischen
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