Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
  
  
  
  
  
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418 Sympathikusaffektionen. Kap. XXIV. 
Schliessungen des Stromes, ja sogar Volta’sche Alternativen ange- 
raten werden (Anode ruht an einem indifferenten Punkte). 
Vorwiegend wandte Holst (wenn eben nicht der lähmungsartige 
Zustand der Gefässe absolut deutlich ausgeprägt war) die erste Me- 
thode an, durch die er sowohl während der Einzelanfälle Erleichte- 
rung, wie auch ein längeres Ausseizen der einzelnen Anfälle erzielt 
haben will. 
Anderen Autoren hat die Durchleitung schwacher galvanischer 
Ströme durch den Kopf oder auch die Anwendung schwacher lara- 
discher Ströme (der elektrischen Hand) gute Dienste geleistet. Jeden- 
falls ist auch hier bei der etwaigen Erfolglosigkeit einer Methode 
die andere Behandlungsweise zu versuchen. 
Im Anschluss an das eben Mitgeteilte erscheint es passend, hier 
sogleich dasjenige hinzuzufügen, was über etwaige Erkrankungen 
der am Halse liegenden, dem Sympathikus angehörigen Gebilde 
bekannt ist. Wie jeder andere Nerv kann auch der Halssympathikus 
durch äussere Verletzungen, durch Geschwülste ete. lädirt werden, 
wobei in einzelnen Fällen die Symptome der Reizung (vgl. das soeben 
Gesagte: Blässe der betreffenden Gesichtshälfte, Erweiterung und träge 
Reaktion der Pupillen, mässiger Exophthalmos), in andern wieder 
solche der Lähmung (vermehrte Gefässfülle und Wärme der leidenden 
Kopfhälfte, Verengerung der Pupillen, mässiges Eingesunkensein des 
Augapfels und Verengerung der Lidspalte, Zustände von Schwindel, 
Ohrensausen etc.) mehr in den Vordergrund treten können. Man ver- 
gesse dabei nicht, dass, wie verschiedene Beobachtungen lehren, ie 
vasomotorischen Fasern im Sympathikus in selbständiger Weise beein- 
flusst sein, z. B. in einem Reizzustand sich befinden können, während 
die oculopupillären Fasern sich paretisch erweisen; es kommen so 
gemischte Krankheitsbilder zu Stande, die in jedem einzelnen Falle 
natürlich variiren können. Die Behandlung der Folgen der Sympa- 
thikusläsionen richtet sich nach den oben bei Besprechung der Hemi- 
kranie auseinandergesetzten Prinzipien: in Anbetracht, des wahrschein- 
lichen zentralen Ursprungs der sympathischen Fasern für das Gesicht 
und den Kopf aus dem Halsmark, wird es sich für einzelne Fälle 
empfehlen, je nachdem die Anode, oder die Kathode auf die Nacken- 
wirbel zu appliziren, um so möglichst zentrale Einwirkungen stattfinden 
zu lassen (Bulenburg und Guttmann?®“, Seeligmüller? u. A.). 
$ 180. Seitdem in Bezug auf die Pathologie der „ Basedow- 
schen Krankheit“ die Ueberzeugung von einer wesentlichen Beein- 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
   
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