Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

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Blasenlähmung; Enuresis nocturna. 
Kap. XXVM. 
(seltener) oder bei Läsionen peripherischer, dem Plexus hypogastricus 
inferior und pudendalis angehöriger Nerven vorkommen können. 
Somit erwächst dem Arzt als erste Pflicht dem Kranken gegen- 
über, das eventuelle Grundleiden ausfindig zu machen und dieses zu 
behandeln. Es gilt hier besonders eine Beeinflussung der im Lumbal- 
teil des Rückenmarks gelegenen zentralen Partien durch den kon- 
stanten Strom, dessen Anode in breiter Elektrode dort plazirt wird, 
während die Kathode oberhalb der Symphyse tief eingedrückt oder 
z. B. bei Schwäche des Schliessmuskels am Damm applizirt wird. 
Die Stromstärke sei eine mittlere, Dauer der Sitzung 5—8 Minuten, 
öftere Wendungen. 
Abwechselnd hiermit kann auch der faradische 
Strom angewendet werden, bei eben derselben Position der Elektroden. 
Bei Patienten, die nicht übermässig empfindlich sind, mag man sich 
auch der inneren Applikation der Elektrizität in der Weise bedienen, 
dass man mit einer katheterförmigen Elektrode ($ 99) in die Harn- 
röhre eingeht und dieselbe, je nach dem man auf den Schliess- oder 
Austreibungsmuskel einwirken will, nur bis zum Sphincter oder in die 
(wenn vorher leere, mit lauem Wasser zu füllende) Blase hinein vor- 
schiebt, während die andere Elektrode hinten auf den Lendenwirbeln, 
oder über der Symphyse oder endlich an dem Damm ruht. Beide 
Stromesarten können in Anwendung gezogen 
werden; 
bei der Be- 
nutzung des galvanischen Stroms hüte man sich wegen der nahe- 
liegenden -Gefahr elektrolytischer Einwirkung auf die Schleimhäute 
vor zu langer Dauer der Sitzung und stärkeren Strömen: überhaupt 
dürfte die Mehrzahl aller Erkrankten die äussere Applikation vorziehen. 
Eine weniger angreifende Methode, möglichst starke Stromschleifen 
zur Blasenmuskulatur gelangen zu lassen, besteht darin, dass man 
eine Mastdarmelektrode in den Mastdarm einführt, während die andere 
über der Symphyse ruht. 
Es braucht hier nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass 
auch unabhängig von schwereren Störungen des zentralen oder peri- 
pherischen Nervensystems Schwächezustände der Blase bei Leuten 
mit chronischen Erkrankungen der Harnröhre (Verengerungen etec.), 
bei Onanisten, bei neurasthenischen und hysterischen Individuen vor- 
kommen: neben einer Allgemeinbehandlung des Grundleidens wird 
eine im obigen Sinne vorsichtig geleitete elektrische Kur, die oft 
wochenlang fortzusetzen ist, in nicht wenigen Fällen von erheblichem 
Nutzen sein. 
Das vornehmlich bei Kindern zu beobachtende Leiden der Enu- 
resis noeturna ist, abgesehen von den üblichen Mitteln (Kaltwasser- 
   
   
  
  
  
  
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