454 Metritis; Lageveränderungen des Uterus. Kap. XXV.
Sitzungen werden nur in den Zwischenräumen zwischen je zwei
Perioden anberaumt, einen Tag um den andern).
In neuester Zeit sind ähnliche Beobachtungen über günstige Beein-
flussung der Amenorrhoe oder der Dysmenorrhoe durch die Elektrizität
besonders von Möbius?5%, G00d35", Rothe?s® und anderen mitgeteilt
worden.
Neben diesen Funktionsstörungen sind nun aber auch wirkliche
Erkrankungen des Uterus selbst, so vor allem die Lageverände-
rungen desselben und seine chronische Entzündung der Gegen-
stand elektrotherapeutischen Bemühens geworden, da ja gerade hier
bei einem muskulösen Organ die Beeinflussungsmöglichkeit durch die
Elektrizität nahe gelegt war. Der galvanische Strom sowohl wie der
faradische ist benutzt worden, vorwiegend übrigens der letztere.
Bei chronischer Metritis empfehlen Beau®%® und Tripier3®
die Faradisation in der Weise, dass eine Elektrode in den Uterus
direkt eingeführt wird, während die andere auf dem Unterleib (ober-
halb der Symphyse) ruht (tägliche Sitzungen von 3—-4 Minuten Dauer,
2—3 Wochen hindurch). Bei Lageveränderungen sind die Appli-
kationen je nach dem Anteversionen oder Anteflexionen oder Retro-
versionen und Retroflexionen bestehen, verschiedene: Bei Anteversionen
wird von Tripier®5* die Faradisation recto-uterine empfohlen: die
eine Elektrode (die positive) befindet sich als Mastdarmelektrode in
möglichster Nähe der hinteren Uteruswand, die andere (die negative)
im Uterus selbst. Die Sitzungen sollen 3 Minuten dauern und zuerst
täglich anberaumt werden: bei Versionen können sie häufiger statt-
finden; die ganze Behandlung beansprucht nur eine relativ kurze Zeit:
bei Flexionen sollen die Sitzungen seltener, die Dauer der ganzen
Behandlung aber eine längere sein. Dieselben Verhaltungsmassregeln
werden für die Retroversionen und Retroflexionen empfohlen, nur dass
hier die Faradisation vesico-uterine in Anwendung kommt: die eine
Elektrode ruht, wie oben, im Uterus selbst, die andere in der Blase,
um so auf die vordere Gebärmutterwand einzuwirken. Bei Gebär-
muttersenkungen, besonders wenn nebenbei noch Lageveränderungen
nach vorn oder hinten bestehen, empfiehlt eben dieser Autor dieselben
Methoden, wie die eben beschriebenen: je nachdem durch die manuelle
Untersuchung sodann noch Erschlaffungen des Fundus, der Vagina
oder der Uterusbänder festgestellt ist, ordnet er eine sogenannte biab-
domino-uterine, oder biinguinouterine und vaginouterine Faradisation
(ein Pol im Uterus, der andere, geteilt, in den Weichen etc.) an.