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Kapitel XXVIM.
Metalloskopie, Metallotherapie, Statische Elektrizität.
$ 204. Vor jetzt mehr als zwanzig Jahren wurde zum ersten
Mal von Dr. Burg zu Paris bei Leidenden, deren Sensibilität durch
verschiedene Krankheitszustände herabgesetzt war, der günstige Ein-
fluss der äusseren Applikation verschiedener Metalle bemerkt (Me-
talloskopie).
Nicht alle Kranken wurden von einem und demselben Metalle
in gleich günstiger Weise beeinflusst: bei dem einen war es das Gold,
bei dem andern Eisen, Kupfer oder Zink, dem er therapeutische Er-
folge verdankte. Die Untersuchungen einer auf Burg ’s Bitte von
der biologischen Gesellschaft zu Paris im April 1877 ernannten
Kommission, der Charcot, Luys und Dumontpellier angehörten ?"°,
erwies die Richtigkeit der von Burg behaupteten Tatsachen: bei
halbseitig hemianästhetischen Hysterischen kehrte nach dem Auflegen
von Metallplatten auf anästhetische Hautstellen nicht allein am Ort
der Applikation die Sensibilität zurück (auch die Funktionsstörungen
der Sinnesorgane der hemianästhetischen Seite schwanden), sondern
an der ganzen leidenden Körperhälfte. Zu gleicher Zeit hob sich die
gesunkene Temperatur und die geschwächte Muskelkraft an der kranken
Seite. Merkwürdigerweise verlor aber die nicht behandelte gesunde
Seite an Empflndungsvermögen und Kraft, was die kranke durch die
Behandlung gewann, eine Tatsache, von der Gell63"3 die Kommission
bei seinen Gehörsinnsprüfungen zuerst überzeugte und welche Lan-
dolt3"5 für das Farbenunterscheidungsvermögen derartiger Kranker
bestätigte. Diese Erscheinung nannte man transfert. Nach der
Kommission (Charcot) handelte es sich bei diesen Wirkungen der
Metallauflegungen um schwache, durch den Kontakt der Metalle mit
der Haut bedingte elektrische Ströme, eine Idee, die von Regnard?”®
mittelst sehr empfindlicher Galvanometer geprüft, positive Resultate