Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

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$ 204, 205. Statische (Spannungs-) Elektrizität, 461 
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hellt demnach, dass sich die Metallotherapie mit Vorteil bei hemi- 
anästhetischen Zuständen (besonders hysterischer Personen) verwerten 
und dass sich diese Wirkung durch schwache galvanische Ströme in 
gleicher Weise erreichen lässt. 
$ 205. Die im vorigen Jahrhundert begonnenen, aber gegen Ende 
desselben in Folge der Entdeckung der Kontaktelektrizität mehr und 
mehr vernachlässigten Versuche, die „statische“ oder die Span- 
nungselektrizität, wie sie die üblichen Elektrisirmaschinen und die 
Leydener Flasche lieferten, zur Heilung krankhafter Zustände zu be- 
nutzen, sind neuerdings wieder von den verschiedensten Seiten her 
aufgenommen worden. Schon 1846 veröffentlichte Golding Bird®s! 
in der Lancet (June) die Resultate seiner diesbezüglichen Bestrebungen 
und teilte eine Reihe günstiger Erfolge bei Bleilähmungen und rheu- 
matischen Paralysen mit; ähnlich günstig in Bezug auf diesen Gegen- 
stand äussert sich in neuester Zeit James Knight?®? von New-York 
in dessen Arbeit ausserdem noch die bestechenden Erfolge der Behand- 
lung mit der Leydener Flasche erwähnt werden, welche Bermond 
(Bordeaux) sogar bei hemiplegischen Zuständen erreicht hat. Die 
durch Holtz geschaffene Influenzmaschine (Teil 1. S. 18) und die 
später in Frankreich und Deutschland an dieser Vorrichtung ange- 
brachten Modifikationen und Verbesserungen (Carre, Voss) gaben 
diesen Bestrebungen gewissermassen einen neuen Impuls. Schon 1868 
stellte Schwanda°®? in Wien auf der Abteilung von Fieber thera- 
peutische Versuche mit der Holtz’schen Klektrophormaschine an, in- 
dem er die hierdurch gelieferten Ströme bei Einschaltung einer Luft- 
strecke in den Schliessungsbogen mit dem Namen der „Spannungs- 
ströme“ zum Unterschiede von den faradischen und galvanischen 
Strömen bezeichnete. Besonders auffällig war die Wirkung dieser 
Spannungsströme auf die glatten Muskeln der Haut und der (Gefässe, 
welche die im Gefolge von Lähmungen auftretenden passiven Hyper- 
ämien und Schwellungen der Haut sehr rasch zum Schwinden brachte. 
Bei Empfindungslähmungen ferner wirkten die durch eine Luftstrecke 
auf die Haut geschickten Spannungsströme weit kräftiger, als die 
mittelst der elektrischen Geissel auf die Haut applizirten faradischen 
und konstanten Ströme, und. bei Paralysen endlich sollen sie nach 
Schwanda dasselbe leisten, was die faradischen Ströme. Kurz, die 
Spannungsströme sind nach ihm eine wesentliche Ergänzung des elek- 
trischen Heilapparats. In Bezug auf die physiologischen Wirkungen 
der Spannungsströme fand derselbe Autor, dass der positive Pol saure 
  
      
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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