Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

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8 20. Wirkung des Stromes auf die Magnetnadel. 3) 
dings von viel geringerer Intensität, als bei den durch Reibungselek- 
trizität entstehenden. Am hellsten noch wird der Funke, wenn die 
Schliessung und Oeffnung in Quecksilber geschieht, indem man den 
einen Leitungsdraht des Schliessungsbogens in Quecksilber leitet, und 
den andern abwechselnd in dasselbe eintaucht und heraushebt. Das 
Quecksilber verbrennt dabei und bedeckt sich an der Stelle, wo der 
Draht öfter herausgehoben wird, mit einer Oxydschicht. Dass bei der 
Annäherung der Leitungsdrähte aneinander kein Funke auftritt, hat 
seinen Grund in der zu geringen Spannung. Zusammengesetzte Ketten 
von tausend und mehr Elementen geben auch starke Schliessungs- 
funken. 
Leitet man den Strom mittelst eines gerad ausgespannten Drahtes 
parallel unter oder über einer Magnetnadel fort, so sieht man, dass 
diese abgelenkt wird, und zwar je nach der Stärke der Wirkung um 
einen geringeren oder grösseren Winkel, bis sie zuletzt senkrecht auf 
der Richtung des Stromes steht. 
Die Richtung der Ablenkung ist aber gerade die entgegengesetzte, 
wenn man den Strom über, als wenn man ihn unter der Nadel fort- 
leitet und ebenso kehrt sich die Richtung der Ablenkung um, wenn 
man bei unveränderter Lage des Stromes zur Nadel, die Richtung des 
Stromes in dem Drahte umkehrt, indem man das Einde, welches mit 
dem positiven Pole in Verbindung war, mit dem negativen verbindet 
und umgekehrt. Um nun für. jede Richtung des Stromes und jede 
Stellung der Nadel zu demselben leicht die Richtung der Ablenkung 
zu finden, ist die Ampöre’sche Regel sehr bequem. Danach soll 
man sich denken, es sei eine menschliche Figur im den Strom einge- 
schaltet und zwar so, dass dieser zu den Füssen ein und zum Kopf 
wieder austritt, und es habe diese Figur ihr Gesicht der Nadel zuge- 
wandt, dann wird stets der Nordpol der Nadel nach der Linken der 
Figur hingedreht. Es ergibt sich aus dieser Regel, dass die einzelnen 
Teile eines Stromes, welcher im Kreise um eine Nadel herumgeleitet 
wird, alle in gleichem Sinne ablenkend auf die Nadel wirken, sich 
also in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken. Ist nun der Strom an 
sich zu schwach, um eine merkliche Ablenkung hervorzubringen, so 
muss die Wirkung wesentlich verstärkt werden, wenn man denselben 
in mehrfachen Windungen wiederholt um die Nadel herumführt. 
Man hat nur dafür zu sorgen, dass der Strom alle Windungen nach 
einander durchfliesst, und nicht von einer auf die andere überspringt, 
indem man den leitenden Draht mit einer nicht leitenden Hülle 
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