Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
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Bunsen sche Kette. Leclanche’sche Kette. Kap. V. 
Salpetersäure. Die letztere ist im Tonzylinder enthalten, und dieser 
mit einem möglichst luftdicht schliessenden Deckel versehen, an wel- 
chem das Platinblech befestigt ist. Letzteres pflegt zur Vergrösserung 
der Oberfläche S-törmig gekrümmt zu sein, wie Fig. 12 (s. vor. S.) 
zeigt. Die Konstanz der Kette kommt hier dadurch zu Stande, dass 
der galvanisch ausgeschiedene Wasserstoff die Salpetersäure zu salpe- 
triger Säure reducirt, und sich mit dem Sauerstoff zu Wasser ver- 
bindet. Am Zink ist der Vorgang genau derselbe, wie bei der 
Daniell’schen Kette. 
Die Bunsen’sche Kette unterscheidet sich von der Grove’schen 
nur dadurch, dass statt des Platins eine feste Kohle angewandt 
wird, welche man aus der in den Gasretorten zurückbleibenden Coake 
bereitet. 
In neuerer Zeit sind mehrere Modifikationen der genannten Ketten 
und andere Kombinationen angegeben worden, deren Zweck haupt- 
sächlich ist, das jedesmalige Auseinandernehmen der Ketten nach dem 
Gebrauch unnötig zu machen. Dahin gehören z. B. die von Mei- 
dinger und die von Siemens und Halske angegebenen Modifikationen 
der Daniell’schen Kette. In letzterer, welche für den medizinischen 
Gebrauch Anwendung gefunden bat, ist die Tonzelle durch eine dicke 
Scheidewand von vegetabilischem Pergament ersetzt, welche nur eine 
sehr langsame Diffusion gestattet, so dass ein Ueberwandern der 
Kupfervitriollösung zum Zink unmöglich ist. Man kann diese Kette 
viele Wochen gebrauchen, wenn man nur das verdunstende Wasser 
ersetzt und von Zeit zu Zeit neue Krystalle von Kupfervitriol zufügt. 
$ 27. Die Kette von Leclanch& besteht gleichfalls aus Zink 
und Kohle wie die von Bunsen. Die Kohle steht innerhalb einer 
Tonzelle und ist mit einer Mischung von kleinen Stückchen Retorten- 
kohle und Braunstein umgeben; die Tonzelle ist oben bis auf ein 
kleines Loch durch Pech verschlossen. Das Zink umgibt entweder 
die Tonzelle in Form eines Zylinders oder besteht nur aus einem 
zylindrischen Stab, der in einer Ecke des quadratischen Glasgefässes 
steht. In das Glasgefäss giesst man bis etwa zur halben Höhe der 
porösen Zelle eine konzentrirte Lösung von Salmiak (Uhlorammonium, 
NH,CH, welche in die Zelle und das Kohlen-Braunsteingemisch ein- 
dringt. 
In neueren Formen dieses Elements wird auch die Tonzelle ganz 
fortgelassen. Die Mischung von Kohle und Braunstein ist dann ın 
Form von Platten gepresst, welche die Kohlenplatten zwischen sich 
  
 
	        
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