Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
  
         
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
    
46 Reiniger’s Winkelzellenbatterie. Kap. V. 
doppelt chromsaurem Kalium, welcher etwa ', Schwefelsäure zuge- 
setzt ist”). 
Um das Element in Gang zu setzen, senkt man die Zinkplatte, 
welche während der Ruhe oberhalb der Flüssigkeit steht, in diese ein. 
Ganz ähnlich ist auch die Chrombatterie von Bunsen einge- 
richtet. Auf einem Brett sind grosse Gefässe neben einander auf- 
gestellt. Die zu ihnen gehörigen Zink- und Kohlenplatten sind pa- 
rallel zu einander an einem Rahmen befestigt, mittelst dessen sie ge- 
hoben und gesenkt werden können. Zur Füllung dient eine Mischung 
von 1 Teil Kaliumbichromat, 2 Teilen Schwefelsäure, 12 Teilen Wasser. 
Die Bunsen’sche Batterie findet besonders Anwendung in der Galvano- 
kaustik. Dadurch, dass die Zinkplatten während des Nichtgebrauchs 
der Elemente aus der sauren Mischung herausgehoben werden, wird 
ein unnützer Verbrauch des Zinks vermieden. 
Vollständig konstant wie die Elemente von Daniell, Grove 
oder Bunsen sind diese Elemente durchaus »icht; doch eignen sie 
sich für viele Fälle, wo es eben auf absolute Konstanz nicht ankommt, 
z.B. zum Betrieb der Induktorien. Auch für die therapeutische An- 
wendung des konstanten Stroms sind sie mit Vorteil zu verwenden, 
besonders in der Form, welche ihnen Reiniger in seiner portativen 
Winkelzellenbatterie gegeben hat (S. Fig. 15). Die Zellen dieser 
Batterie sind, wie man aus der Figur sieht, so gestaltet, dass bei der 
einen Lage der Zinkstab in die Flüssigkeit eintaucht, während er 
dieselbe nicht berührt, wenn man die Zellen um 90° dreht. Es ist 
  
rg:210. 
also nur nötig, den Kasten, in welchem die Zellen enthalten sind, 
umzulegen, um die Batterie zum Gebrauch bereit zu stellen, während 
bei der aufrechten Stellung des Kastens die Batterie unwirksam ist 
und leicht transportirt werden kann. 
*) Eine passende Mischung für diese Elemente besteht aus: chroms. Kalium 
8,0; Wasser 100,0; konzentrirte Schwefelsäure 10,0; schwefelsaures Quecksilber 1,0. 
Der letztere Zusatz bewirkt, dass die Zinkplatte stets amalgamirt bleibt. Die 
Schwefelsäure muss aus bekannten Gründen sehr langsam zugesetzt werden.
	        
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