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Wahl und Behandlung der galvanischen Batterien. Kap. VI.
nicht viel ankommt, die Grösse der Elemente sehr reduziren. Doch
sind diese kleinen Elemente nicht sehr lange haltbar.
Dagegen eignen sich für portative Batterien zu elektrotherapeu-
tischen Zwecken die Chromsäureelemente in kleinster Form besonders
die Winkelzellenbatterie von Reiniger. Vierzig solcher Elemente
reichen für alle Fälle aus. Da sich die Flüssigkeitsmischung wegen
ihrer geringen Menge schnell erschöpft, so hat Reiniger die sehr
zweckmässige Einrichtung getroffen, dass die Elemente zu je fünfen
in einem Troge vereinigt sind, deren Flüssigkeiten beim Nichtgebrauch
mit einander kommunieiren und sich mischen. Da ferner nicht immer
alle Elemente zugleich gebraucht werden, so tut man gut, die Lage
der Tröge im Kasten nach jedesmaligem Gebrauch zu wechseln. so
dass (die Abnutzung sich gleichmässig auf alle verteilt. Die Nen-
füllung der Zellen mit Flüssiekeit ist nicht. schwer und erfordert
wenig Zeit. Isi nach längerem Gebrauch ein Teil der Zinkstäbe ab-
genutzt, so kann man sie gleichfalls leicht durch neue ersetzen.
Bei der Galvanopunktur liegen die Verhältnisse ähnlich, der
Widerstand der in den Kreis des Stroms eingeschalteten Körperteile wird
dabei zwar geringer sein als bei den eigentlichen elektrotherapeutischen
Anwendungen, aber immer doch noch sehr gross im Vergleich zum
Widerstand einiger weniger Elemente. Man wird daher zu. dieser An-
wendung des galvanischen Stroms dieselben Elemente benutzen wie
auch sonst in der Iklektrotherapie, also Siemens-, Leclanche- oder
Öhromsäure-Elemente und wird mit wenigen derselben (höchstens 5)
ausreichen.
Ganz anders bei der Galvanokaustik und der Anwendung des
Stroms zur Beleuchtung (Endoskopie). Hier handelt es sich darum,
den Strom durch einen kurzen Platindraht zu leiten, um denselben
glühend zu machen: bei der Galvanokaustik. um mit diesem glühen-
den Draht zu schneiden eder zu brennen: bei der Endoskopie, um
mit ihm zu leuchten. Der Widerstand eines solchen Drahts ist immer
sehr klein im Vergleich zu dem der Elemente. Um also einen ge-
nügend starken Strom zu erhalten, muss man wenige Elemente von
grosser elektromotorischer Kraft und geringem Widerstand verwenden.
Hierzu eignen sich am besten recht grosse Chromsäure- Blemente in
der Form, wie sie Bunsen zuerst angegeben hatte oder auch mit
runden Kohlen und zylindrisch dieselben umhüllenden Zinkplatten, wie
sie von Stöhrer u. A. gebaut werden. Eine solche Batterie für
galvanokaustische oder endoskopische Zwecke ist in Fig. 26 (s. folg. S.)
dargestellt.