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werden, dal die Ersparnisse an Kupfer durch die eben genannten Mehrkosten
wieder aufgehoben werden und daß sich demnach beide Stromsysteme ziemlich gleich
teuer stellen. Bei Drehstromanlagen wird jedoch die Ausführung der Hausinstal-
lationen durch die Teilung des Konsums in drei gleiche Gruppen etwas erschwert
und außerdem bei Drehstromanlagen mit oberirdischen Leitungsnetzen eine Verun-
zierung der Straßen durch die Vermehrung der Leitungen leichter hervorgerufen,
als bei einphasigem Strom.
Ob diese Nachteile durch den zur Zeit noch bestehenden Vorteil des Dreh-
stromes, daß große Elektromotoren mit größerer Belastung anlaufen , ausgeglichen
werden, wäre von Fall zu Fall zu entscheiden. Im übrigen eignet sich auch der
Drehstrom wie der einphasige Wechselstrom für beliebig weite Entfernungen bei
entsprechend hoher Spannung, welche gegenwärtig bis 10000 Volt mit Sicherheit
verwendet werden kann.
C. Stromverteilung mit mehreren Stromquellen.
Die nachstehend erläuterten Verteilungssysteme ermöglichen im Gegensatz zu
den vorher beschriebenen Wechselstromsystemen, daß auch bei großer Ausdehnung
der Konsumgebiete die Verwendung gleichgerichteter Ströme von niederer Spannung,
welche in Accumulatoren aufgespeichert werden können, möglich ist, ohne daß die
Leitungsnetze unerschwinglich hohe Kosten verursachten.
1. Verwendung mehrerer Stromquellen mit gesonderter Krafterzeugung.
Anordnung der Maschinen, Apparate und Leitungen.
Sehr weit ausgedehnte Städte lassen sich ohne allzu teure Leitungen und ohne
Verwendung hoher Spannungen auch dadurch mit Strom versorgen, daß man die
Stadt in einzelne Bezirke teilt und für jeden eine besondere Stromquelle errichtet,
wie dies in Fig. 88 für zwei Stromquellen dargestellt ist.
Berechnung der Leitungsnetze.
Die Berechnung der Leitungsnetze erfolgt in derselben Weise, wie bei direkter
Stromverteilung.
Das Verteilungsnetz wird für die gesamte Stadt genau so berechnet, wie
wenn nur eine einzige Oentrale vorhanden wäre. Hierbei kann sowohl das Zweileiter-
system, wie ein Mehrleitersystem zur Anwendung kommen.
Nachdem die Querschnitte der Verteilungsleitungen berechnet und die Be-
lastungen der Speisepunkte bestimmt sind, werden letztere mit den ihnen zunächst
liegenden Centralstationen durch Speiseleitungen verbunden und die Dimensionen
der Speiseleitungen in bekannter Weise ermittelt. |
Durch die Verteilungsleitungen findet ein Stromausgleich zwischen den beiden
Bezirken statt.
Bei sehr schwachem Konsum, ‘wie er in den Tagesstunden stattzufinden pflegt,
gestattet dieser Ausgleich, genügend Strom von einem Bezirke in den benachbarten
zu senden, so daß ein Teil der Stromquellen außer Betrieb gesetzt werden kann.
Bestimmung der Zahl und Größe der Maschinen, Accumulatoren,
Apparate und Leitungen.
Zur Bestimmung der Zahl und Größe der Maschinen und Accumulatoren ist
zunächst eine Konsumzusammenstellung für jede der Stromerzeugungsanlagen