Full text: Wanderfahrten eines Kunstfreundes in China und Japan

    
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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Haniwa 
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öpfer der 
Chawan 
ann zum 
n Pfahl- 
Blick auf 
ue Ferne 
ren Aus- 
Kyoto II 
Auf Schwingen des Leides 
Sn himmliſches Licht. 
Des Tempels Glocke tönt fern, 
Reglos hangen die Kiefern 
Und die Abendwolken 
Rühren ſih nicht. 
Es dunkelt. 
Was pocht das entſchlafene Herz 
Plöstlich mit ſtärkerem Schlag 
In die blauende Nacht? 
Warum dunkeln die Wipfel jo fehwarz? 
Was fließt der Ather fo endlos fern? 
Sieh, «8 fchwebt 
Einer Glo>ke Ton, 
Eine kleine ſilberne Sichel 
Überirdifch in diefem Blau. 
Über die Höhe, an dem alten Inari-Tempel mit feinen roten Tori vorbei 
wandere ih dann einen anderen Weg nah Kyoto hinab. Fremd und ver- 
zaubert fühle ih dieſen Abend, die einbrehende Nacht, und die Saiten des 
Herzens werden noh einmal gerührt, die angeſhlagenen Töne wollen noch 
einmal in Worte gefaßt ſein. 
Roſenfarben und blau atmet die Stadt herauf 
Durch die Kiefern des Hains. 
Gelb unter \{warzem Gewölk der weſtliche Horizont. 
Fernes Geräuſch {willt und verklingt. 
Steinerne Stufen der Tempel 
Führen dic abwärts in tiefere Stille 
Und Geheimnis geleitet 
Durch der uralten Zedern {warze Allee. 
Nacht umſchwankt dih wechſelnd mit Finſternis 
Und aus Fenſtern mit bräunlihem Schein. 
Ungewiß {<webſ du hinab, 
Bis der Laternen glänzende Monde, 
Kindergeſchrei, bunt huſhender Mädchen Gelächter 
Dich in trauliches Leben löſt.
	        
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