Full text: Wanderfahrten eines Kunstfreundes in China und Japan

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den alten Föhre waren geſtern no< unbemerkt geblieben. Um 11 Uhr er- 
wartet mich das Auto, und ich verabſchiede mich vom Gaſthaus, in dem keine 
Bezahlung angenommen wird, da ich Gaft der Regierung ſei. Um 11.40 Uhr 
bin ich wieder in Keifhu, wo Herr Moroga und der Governor mich begrüßen. 
Es wird mir die Stelle gezeigt, wo das heute verfhwundene Goldfronengrab 
gelegen war, und erzählt, daß der Iote in der Nichtung Welt — Oft in 
der Mitte des Hügels lag, der Kopf genau in deſſen Zentrum, und zwar in 
einem Holzſarkophag, wenn ich recht verftand. Wir gehen dann nochmals in 
das Muſeum, wo um 12.20 Uhr das Auto nah Taikyu mich abholt. Es iſt 
wieder eine lange und fchöne Fahrt durd die vielen Täler, in denen {hon 
Bambuszäune und immergrüne kleine Haine mir diesmal auffallen. Seit 
Mittag iſt die Luft dunſtig geworden, es wehen heftige Winde und mehren 
ſich Wölkchen am Himmel — ich fürchte, e8 wird auf der See fchlechtes 
Wetter oder gar Sturm geben. Gegen 3 Uhr bin ich in Taikyu und effe im 
Bahnhof, gegen 4 Uhr gebt mein Zug ſüdwärts nah dem Hafen Fufan. 
Wieder geht es durch viele einſame Täler, an endloſen Bergen, Flüſſen, 
Grabhügeln, Dörfern und Hütten vorbei. Hier wächft viel Bambus, das 
Geftein ift ſtellenweiſe geſchichtet und fchieferig. Etwa um 6.30 Uhr An- 
funft in dem nächtlichen Fufan, wo zwei japaniſche Offiziere mir liebens- 
würdig behilflich find. Am Kai wimmelt eine große Volksmenge, die auf 
die Abfahrt des bereitliegenden ſehr ſtattlihen Dampfers „Shokei-maru!“ 
wartet. Jch trinke in einem Hotel noch Tee und gebe dann auf das Schiff, 
wo ich eine Kabine für mic allein bekomme. Von der Abfahrt, die kurz vor 
10 Uhr erfolgt, merfe ich gar nichts und nehme dies als gutes Omen, wie 
ich die Lichter des Hafens ſchon gleitend verſhwinden ſeche. Das Meer iſt 
ruhig und der Himmel \{<warz voller Sterne. Weiß häumt nur der Giſcht 
um den Leib des Rieſenfiſchs, der ganz ruhig, klopfend und immer ein wenig 
pfeifend, ſeine Bahn zieht. So trägt mih das Schiff als einen Ahnungs- 
loſen, jedenfalls einen Nichtſehenden, dur< die Nacht von Korea hinüber 
nad Japan. 
      
   
  
  
   
   
   
   
    
   
   
  
   
   
   
   
   
    
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
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