Full text: Kepler. Galilei

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konnte er es gleichwohl nicht vermeiden, in Konsequenz seines 
Lehrauftrages gelegentlich auch die in hohem Ansehen stehenden 
„Mechanischen Probleme" in den Kreis der lliuerrichtvgegen- 
stände" einzubeziehen. Er las hierüber im Winterhalbjahre 
1597—98 2!IT ). So kam, als eine Art Kollegienheft, der Traktat 
..Le Meccaniche“ zustande, für dessen nunmehrigen Abdruck 
Favaro nicht weniger als zehn — in Frankreich, England 
und Italien verstreute — Handschriften zu rate zog 2 0ft, während 
bei den älteren Ausgaben immer nur ein Kodex zu gründe 
gelegt worden war; eine französische Bearbeitung hatte P. Acer- 
senne bereits 1634 herausgegeben 2 ^). Die kleine Schrift ge 
hört, was ja mit Berücksichtigung ihres rein didaktischen Ge 
präges nicht überraschen kann, nicht zu den hervorragenden 
Leistungen ihres Verfassers, aber derselbe gab damit seinen Zu 
hörern eine klare und leicht faßliche Einleitung in die Lehre 
von den einfachen Maschinen in die Hand, für welche man 
ihm zweifellos Dank wußte. Galilei behandelt wesentlich die 
im achten Buche der „Mathentatifchen Sanmrlung" des Pappm> 
enthaltenen Gegenstände, indem er nur auch die zum Heben 
von Wasser dienende Schraube des Archimedes näher be 
schreibt^«). Angehängt ist ein Fragment, das vom Stoße 
handelt''Oft. Obwohl es nur sehr kurz ist und so sehr den 
Charakter einer Gelegenheitsäußerung trägt, daß Galilei später 
sich gar nicht mehr entsinnen konnte 302 ), dergleichen nieder 
geschrieben zu haben, enthält es doch bereits einige der in 
den „Discorsi" ausgeführten Gesichtspunkte. Von den Ex 
perimenten, durch welche die Thesis, daß „die Kraft des 
Stoßes unendlich groß" sei, bekräftigt werden sollte, hat 
Torricelli, der persönlich eine andere Meinung vertrat, Nach 
richt gegeben-'oft. 
Gelegentlich ist Galilei immer wieder auf die erst gegen 
sein Lebensende hin abgeschlossenen Forschungen über die Be- 
wegung zurückgekommen. Int Jahre 1602 scheint er seine 
Gedanken „De motu aceelerato“ in eine zusammenhängende
	        
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