Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

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Doppelbildmikrometer. 
einen Kopf, welcher aus der zweiten Scheibe hervortritt, mittelst Rädern, welche 
zwischen den Scheiben verborgen sind, und ist gerade so leicht und so schnell 
als bei Messungen von Positionswinkeln am erwünschtesten erscheint. Auf der 
zweiten und drehbaren Scheibe liegt ein Metallstück, welches mit zwei Spitzen 
darauf ruht und an der einen Seite durch eine Schraube an der Scheibe an 
gezogen wird. Dreht man diese Schraube, so lässt sich die Neigung des Metall 
stücks gegen die Scheibe, in einem auf die Trennung der getheilten Linse 
senkrechten Sinne ein wenig ändern. Dieses Metallstück hat in seiner Mitte ein 
Rohr mit einem inneren Durchmesser von 0025 m, welches sich bis zu 0037 m 
über die Scheibe erhebt. In diesem Rohre wird das eigentliche Mikrometer 
eingeschoben und mit einer Schraube und einem Klemmring in der gehörigen 
Lage befestigt. Das eigentliche Mikrometer ist ein Rohr, welches eine Länge 
von 0"159 m und einen Durchmesser von 0’027 m hat. An einem Ende dieses 
Rohres wird ein kurzes Rohr, welches die erste Linse enthält, eingeschoben 
und durch eine Bajonettschliessung festgehalten. Zur Aenderung der Ver- 
grösserung sind dem Instrumente vier Linsen, mit ihren kürzeren Rohren von 
gehöriger Länge, beigegeben, wovon jede für sich als erste Linse dienen kann. 
Diese Linsen haben Brennweiten von | und 1 Engl. Zoll. Der Theil des 
grösseren Rohres, worin sich die erste Linse befindet und welcher im Rohre 
der drehbaren Scheibe eingeschoben wird, hat eine Länge von 0-030 m. Hin 
eingeschoben stösst es gegen das feste Rohr durch einen Cylinder, welcher das 
grössere Rohr umgiebt und eine Höhe von 0 011 m bei einem Durchmesser von 
0-058 m hat. Dieser Cylinder enthält die getheilte Linse, wovon jede Hälfte 
in einer starken Metallplatte befestigt ist. Die eine Platte ist am Cylinder fest 
geschraubt, so dass der Mittelpunkt der Glashälfte, welche sie trägt, in die Achse 
des Rohres fällt. Die andere Platte lässt sich, parallel mit der Basis des 
Cylinders, verschieben, und wird an der einen Seite durch eine cylindrisch 
gewundene Feder, an der anderen Seite durch die Mikrometerschraube an 
gezogen. Die Trommel der Mikrometerschraube ist in 100 gleiche Theile 
getheilt und neben derselben findet sich ein Zeiger, dem Auge des Beobachters 
zugewandt. Die bewegliche Platte trägt einen Index, welcher durch einen Schlitz 
am Rande des Cylinders geht und dort auf eine Scala zeigt, welche 50 Windungen 
der Schraube umfasst. Die Platte lässt sich aber nicht über diesen ganzen 
Raum bewegen. Die Scala von 50 Schraubenwindungen hat eine Länge von 
0-0122 tn, so dass jede Schraubenwindung 0 24 mm beträgt. Die beiden anderen 
Linsen sind in einem besonderen Rohre befestigt, welches eine Länge von 
0-097 m hat und an dem Augenende in das grössere Rohr hineingeschoben wird. 
Dieses Rohr ist in zwei Exemplaren dem Instrumente beigegeben; das eine mit, 
und das andere ohne Faden im Brennpunkt der dem Auge zugewandten Linse. 
Das erstgenannte Rohr wird hineingeschoben, wenn man den Aequatorpunkt 
des Positionskreises zu bestimmen hat. 
Bei dem eben beschriebenen Exemplar ist nur die eine Hälfte der getheilten 
Linse — nach beiden Seiten, wie es die Elimination des Nullpunkts erfordert — 
beweglich; die andere Hälfte ist dagegen fest, ein Mangel, den der Beobachter 
um so mehr empfunden hat, als die periodischen Fehler der Schraube, welche, 
vielleicht durch einen Unfall, ungewöhnlich gross waren, nicht eliminirt 
werden konnten, sondern durch langwierige Messungsreihen bestimmt werden 
mussten. Aber auch abgesehen hiervon, würde die Bewegung beider Hälften 
den Vortheil gewähren, dass die Grenzen, innerhalb deren die Qualität der 
Bilder Messungen gestattet, geradezu verdoppelt würden. Dabei würde nur die
	        
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