Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 1. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Clausthal, 1806 Juli 12. 
Hr. y. Zach hat mir einige BouvARu’sche Beobb. geschickt vom 
16. Nov. bis 5.Dec., die ich jetzt mit meinen parabolischen und ellip 
tischen Elementen vergleiche. Zach hat auch Thttlis um seine Original- 
beobb. vom 10.. 11., 12. Nov. gebeten, die vielleicht noch etwas mehr 
Licht geben können. 
Ich empfehle mich Ihnen nochmals bei jeder Gelegenheit, wo Ihnen 
etwas von Instrumenten aufstossen wird, was ich gebrauchen könnte. 
Auch Hr. Kammerrath Yolkmer, der sich Ihnen empfehlen lässt, bittet, 
wenn es Ihnen nicht zu beschwerlich wäre, in Leipzig Erkundigung 
einzuziehen, ob von daher wohl ein Kometensucher zu erhalten wäre. 
Hoffentlich haben Sie in Berlin einiges über den Werth der HAHN’schen 
Instrumente erfahren. 
Meine Frau grüsst herzlich. Unter den besten Wünschen für Ihr 
Wohlsein. An Hm. Senator Icken meine beste Empfehlung. 
No. 146. Olbers an Gauss. [78 
Clausthal, 1806 Juli 12. 
Zürnen Sie auch, dass ich Ihnen so lange nicht geschrieben, noch 
gar nicht für alle die vielen Beweise Ihrer Güte, Freundschaft und 
Liebe, womit Sie mich in Braunschweig überhäuften, gedankt habe? 
Sie selbst, mein Theuerster, kennen die ewigen Unruhen einer, zumal 
in Gesellschaft gemachten Reise, und wissen, wie wenig Augenblicke 
übrig bleiben, die man dann mehrentheils zu den nöthigen Briefen nach 
Hause u. s. w. verwenden muss. So hoffe ich, werden Sie mein langes 
Stillschweigen verzeihlich finden. — Unseren Reiseplan haben wir etwas 
abgekürzt und verändert. Nach Dresden und Böhmen bin ich nicht 
hingekommen. Mein lieber Reisegefährte glaubte zu einer so weiten 
Reise nicht Kräfte genug zu haben, und so musste ich auf kürzerem 
Wege nach Göttingen zurückkehren, wo wir uns trennten. Auch er 
scheint gesunder geworden zu sein; mit meiner Gesundheit bin ich sehr 
zufrieden. — Heute komme ich vom Brocken zurück, den ich in Harding’s 
Gesellschaft bestiegen habe. Das gestrige Wetter war schön, und wir 
haben Braunschweig mit manchem herzlichen Wunsch für unseren treff 
lichen Gauss betrachtet. — Nun nur etwas Fragmentarisches von unserem 
im ganzen äusserst angenehmen Durchfliegen. — In Quedlinburg habe 
ich Past. Fritsch besucht. Ausser seinem Fernrohr habe ich kein 
astronomisches Instrument bei ihm gefunden. — In Berlin fand ich den 
guten Bode sehr eifrig und arbeitsam. Er, wie alle dortigen Gelehrten,
	        
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