Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an (fibers. Göttingen, 1821 Mai 31. 
No. 419. Ganss an Olbers. [m 
Göttingen, 1821 Mai 31. 
Bei dem Interesse, welches Sie an meinen Arbeiten gütigst nehmen, 
theile ich Ihnen mit Vergnügen einige weitere Nachrichten mit. Die 
letzte Hälfte des abgelaufenen Monats haben meine Gehülfen zur Re- 
kognoscirung der Berge im Hildesheimschen gebraucht. Das Resultat 
ist nicht so günstig, wie ich gehofft hatte. Es ist nur ein einziger 
Berg gefunden, von wo Hohehagen, Brocken, Braunschweig und Han 
nover sichtbar sind, und der auch mit 10 Fuss hohen Bäumen besetzt 
ist; gar keiner aber ist gefunden, von wo der Köterberg zu sehen 
wäre. Der Beinberg giebt also ein aus 
führbares Dreiecksystem, was die um 
stehende Figur [2] schwarz 1 ) zeigt. Zum 
Anschluss mit Göttingen ist noch ein 
Punkt erforderlich, vielleicht auf dem 
Hils zu finden, wovon ein Tlieil vom 
Hohehagen und Meridianzeichen, auch 
von den Göttinger Stadtthürmen aus 
sichtbar ist. Ich weiss aber noch nicht, 
ob er nicht bewaldet ist, d. i. mit 
niederstämmigen Bäumen; man täuscht 
sich darüber aus der Ferne sehr; so 
ist ein vom Hohehagen aus sichtbarer 
bei Lamspringe liegender Berg dicht be 
waldet, obgleich er von dort aus kahl 
schien. Sollten die rothen * 2 ) Linien vom 
Hils aus (der jetzt vom Lt. Haetmann 
rekognoscirt wird) alle praktikabel sein, 
so gäbe er eine noch bessere Verbin 
dung als der Beinberg; vielleicht ist 
auch von dort aus der Köterberg zu 
sehen, der in Hannover und dessen 
ganzer Umgegend auch auf den sonst brauchbaren Stellen des Deisters 
überall nicht zu sehen ist. 
Grosse Dreiecke werden aber auch sehr grosse Schwierigkeiten 
haben. Auf dem Beinberge ist eine 50 Fuss hohe Stange errichtet 
mit zwei Köpfen von 6x4 und 4x3 Fuss Fläche, schwarz gemalt. 
Diese konnte ich gestern vom Hohehagen aus mit einem sehr guten 
x ) In der Zeichnung ausgezogen bezw. gestrichelt. Krm. 
2 ) In der Zeichnung punktirt bezw. strichpunktirt. Krm.
	        
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