Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Rotenburg, 182 1 Juni 17. 
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Ich bin selbst *) und auch darauf gefasst, von dem un 
ruhigen und streitsüchtigen Zach eine seiner gewöhnlichen Lagen zu 
erhalten. Es wird mich nicht abhalten, ohne alle gesuchte Beleidigung 
seiner Person über das, was er schreibt, immer freimüthig mich zu 
erklären, so bald ich dies für die AVissenscliaft nützlich halte. 
Hoffentlich hat sich nun bei dem kühleren Wetter, lieber Gauss, 
Ihre Gesundheit wieder gebessert. Ich empfinde von meiner neulichen 
Unpässlichkeit nur noch schwache Nachwehen. 
Von Göttingen ist noch nichts bei mir eingegangen, das ich sonst 
ungesäumt an Sie befördern würde. In Ems soll es schon ausserordent 
lich voll sein. 
Schumacher hat noch nichts von sich hören lassen und ist also 
wahrscheinlich noch nicht wieder zurück. Von den astronomischen 
Nachrichten habe ich sehr lange kein neues Stück gesehen. 
No. 5ii. Ganss an Olbers. * 2 ) [239 
Kotenburg, 1824 Juni 17. 
Es ist nunmehr die Hoffnung vorhanden, dass ich mit dem Buller 
berg bald zu Ende kommen werde. Auf dem Brüttendorfer Felde ist 
ein Platz gefunden, wo Bremen, Bullerberg und Wilsede zugleich sicht 
bar sind, oder vielmehr vermittelst Durchhaues gemacht sind; die Rich 
tung nach Bremen geht hart neben der Wilstedter Kirche weg, deren 
Thurm ein EpAiLLY’scher Dreieckspunkt gewesen. Ferner ist auf 
dem Everser Felde ein Platz gefunden, wo Wilsede, Bullerberg, 
Brüttendorf und Bremen zugleich sichtbar sind. Hiernach habe ich in 
genauem Verhältniss - ^ das nachstehende Netz gezeichnet. Die 
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starken Linien zeigen, wie nunmehr auf einfachere Art der U ebergang 
von meiner Seite Falkenberg—Breithorn zu der dänischen Hamburg— 
Hohenborn gemacht werden kann, die schwachen östlichen, wie er 1822 
und 1823 gemacht ist; die Genauigkeit des letzteren ist zwar wegen 
der vielfach kontrollirenden Verknüpfung etwas grösser als bei dem 
neuen, der, ohne dass der alte schon vorhergegangen wäre, gar nicht 
hätte ausgemittelt werden können; indessen wird der Unterschied der 
Genauigkeit nicht bedeutend sein, und da natürlich der neue nicht für 
den alten substituirt wird, sondern alle Messungen pro rata zu den 
Endresultaten kontribuiren müssen, so wird die Genauigkeit etwa ver 
doppelt werden. 
’) Das hier stehende Wort ist unleserlich. Krm. 
2 ) Vergl. zu dem Inhalte dieses Briefes auch Brief No. 215 im Briefwechsel 
Gauss-Schumacher. Krm.
	        
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