Full text: Beobachtungen des Jahrs 1826 (1. Abtheilung)

VII 
4- Gestalt der Zapfen. 
Eine am 22. März 1826 vorgenommene Untersuchung der beiden Zapfen meines Meridiankreises hat 
mir gezeigt, dass der Zapfen am Kreisende so gut als vollkommen kreisrund ist, dass der entgegengesetzte 
hingegen merklich von der kreisrunden Gestalt abweicht. 
Die Untersuchung geschah auf folgende Weise: 
Während das Instrument, wie gewöhnlich, in den Lagern ruhte, verband ich das Ende des kleinen 
Hebels, welcher dazu dient, den Zapfen in sein Lager niederzudrücken, mit dem kurzen Arm eines 
zweiten Hebels, wodurch eine Art von zusammengesetztem Fühlhebel entstand, der 330 mal vergrösserte. 
Die Bewegung des langem Arms des zweiten Hebels wurde mit dem geometrischen Keile gemessen, den 
ich in der kleinen Speyerer Basis pag. 7 beschrieben habe, und bei welchem die Differenz zweyer 
aufeinander folgenden Ordinaten D=o m 00013 ist. 
A. Kreis gegen TVesten, Zapfen im östlichen Lager. 
Min. Max. Min. Max. 
F* Reihe. Non. T. 304°= 0,85 D 37°= 6,1 D 125° = 1,8 D 227°= 5,0 D 
2 te Reihe. Non. I. 300° = 6,0 D 40° = 11,0 D 130° = 6,0 D 220° = 10,5 D 
Mittel. 
Min, 
0,0 D 
0,0 D 
Max. 
218 0 = 4,23 D 
217 ° = 4 75 D 
217.2° = 4,49 ü 
B. Kreis gegen Westen, Zapfen auf einer hot'izontalen Unterlage. 
3 te Reihe Min. = o Max. im Mittel bei 219° = 12,75 D 
4 te Reihe 
12,0 D 
219° = 12,375 D 
Man sieht hieraus vorläufig, dass das Maximum eintritt, wenn der Nonius I 218° zeigt. Dieses 
Maximum entspricht nach der Einrichtung des Hebels der kleinsten Dicke des Zapfens. Die grosse Achse 
des Durchschnitts steht daher vertical, wenn der Nonius I 308° zeigt, oder wenn das Fernrohr 36°36' 
nördlieh vom Zenith absteht. 
Diese Abweichung des einen der beiden Zapfen von der kreisrunden Gestalt veranlasste mich, den 
Einfluss einer solchen Unvollkommenheit auf die Lage der horizontalen Achse und des Fernrohrs zu 
untersuchen, und zwar in der Voraussetzung, dass der Durchschnitt des Zapfens eine Ellipse sey. 
5. Bewegung einer fast kreisförmigen Ellipse in einem gegebenen TYinkel. 
Es seyen die halben Achsen der Ellipse A-t-^m und A — |m, 
der Unterschied der ganzen Achsen also 2m, 
die rechtwinklichen Coordinateli der beiden Berührungspuncte x y und x" y" 
die von dem Mittelpuncte der Ellipse auf die Schenkel des Winkels gefällten Senkrechten \i h", 
die Winkel, welche die grosse Achse der Ellipse mit dieser senkrechten bildet y' und f 
die Grösse des gegebenen Winkels endlich =iV
	        
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