Full text: Karbamide und Karbonsäuren (4. Heft)

Asparagin. 
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desselben aus gesättigten Lösungen in kleinen, gut entwickelten 
Krystallen abgeschieden werden. Vorherrschend sind dicke, rauten 
förmige Täfelchen mit einem spitzen Winkel von 65°; aus Lösungen 
in heifsem Wasser krystallisieren aufserdem Sechsecke mit Winkeln 
von 115 und 122,5° und später, während des Verdunstens, viel 
gröfsere dünne Rauten, mit einem spitzen Winkel von 53°. Alle 
diese Krystallgebilde zeichnen sich durch schöne Polarisationsfarben 
aus. Sie sind optisch positiv, mit gerader Auslöschung für die ge 
streckten Sechsecke, makrodiagonaler für die Rauten. 
b. Für die Darstellung der Kupfer verbin düng des Asparagins, 
welche ebenso charakteristisch ist, wie das Glykokollkupfer, folge 
man der unter 31, b gegebenen Anweisung. Aus verdünnten Lösungen 
kann die Verbindung; mit Hilfe von Alkohol abgeschieden werden. 
Man setze den Alkohol in kleinen Anteilen und nach jeweiligem Er 
wärmen zu, bis sich krystallinische Pünktchen und Flitterchen zeigen. 
Zwischen je zwei Zusätzen hat man etwa eine halbe Minute auf die 
Mischung und Krystallbildung 
zu warten. Man erhält auf 
Krystalle, die sich langsam in 
weniger verdünnten Lösungen gebildet haben, erreichen die zehnfache 
Gröfse (bis 150 ft) und erweisen sich als monokline Prismen mit 
sehr spitzer Pyramide. Sehr zahlreich sind Durchkreuzungszwillinge, 
die sich zu unvollkommenen Rechtecken mit einem Auslöschungs 
winkel von 35° entwickeln. Die Auslöschung der rautenförmigen 
und linsenförmigen Individuen ist diagonal, die Doppelbrechung stark, 
positiv. In durchgehendem Licht sind diese dünnen Kryställelien 
fast farblos, in auffallendem Licht, da wo sie gehäuft liegen, hellblau. 
c. Dampft man Asparagin mit konzentrierter Salzsäure ab, 
nimmt den Rückstand in Wasser auf und fügt Platinichlorid zu, so 
erhält man reichliche Krystallisation von Ammoniumchloroplatinat. 
Weniger leicht ist die As paraginsäure nachzuweisen, welche neben 
diesem Wege sehr kleine Rauten 
und schiefwinklige Prismen (8 
bis 10 p), die jedoch unter 
300 f. Vergröfserung durch ihre 
scharf ausgebildeten Umrisse und 
ihre lebhafte Polarisation ge 
nügend gekennzeichnet sind. 
Fig. 52. Asparagin 40:1. 
Fig. 52, b. Asparaginkupfer. 60:1.
	        
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