92 Doppelsterne.
mit Hellern mit schwächen:
Nebensternen Nebensternen
I. Klasse.
. 62
29
II. - .
. 116
198
III. - .
. 133
402
IV. - .
. 130
452
V. - .
. 54
298
VI. - .
. 52
179
VII. - .
. 54-
429
VIII. - .
. 52'
653 1d87
Unter diesen 2640 Sternpaaren sind mit
inbegriffen 64 dreifache und 3 vierfache
sowie ein fünffacher (nach neuern Unter
suchungen siebenfacher) Stern.
Die Struveschen Arbeiten sind von sei
nem Sohn und Nachfolger Otto S truve
fortgeführt worden, und es ist eine Ver
öffentlichung dieser umfänglichen Unter
suchungen demnächst zu erwarten.
Außerdem haben auf diesem Gebiet
noch viele andre Forscher gearbeitet, wie
Dawes und Doberck in Großbritan
nien, Dembo wski in Italien, Kaiser
in Leiden, Duner in Lund u. a.
5) Gegenwärtig beträgt die Zahl der be
kannten D. etwa i0,000, und bei ungefähr
dem zehnten Teil derselben sindAndcrungen
in der gegenseitigen Stellung und Entfer
nung bekannt. Solche Bewegungen können
nun dazu dienen, die Bahn zu bestimmen,
welche der kleinere von den beiden Sternen
um den Hauptstern beschreibt, und damit
den sicherstcnNachweis für die Physische Zu
sammengehörigkeit beider zu liefern. Der
artige Bahnberechnungen sind zuerst von
dem französifchenGclehrten S a v a r y 1827
ausgeführt worden; Encke, John Her-
schel, Pvon Villarceau, Klinker-
fues u. a. haben nachher die Methode
verbessert. Um eine Vorstellung von dem
hierzu dienenden Verfahren zu geben,
wollen wir annehmen, man habe zu ver
schiedenen Zeitendie scheinbare Entfernung
beider Sterne und den Winkel gemessen,
den ihre Verbindungslinie mit dem Dekli
nationskreis bildet, den sogen. Positions
winkel (s. d.). Trägt man nun unter Zu
grundelegung eines beliebigen Maßstabs
diese Abstände und Winkel um einen Punkt
herum ab, so werden die so bestimmten
Punkte auf einer gewissen Linie liegen. Wir
wollen annehmen, es läßt sich durch diese
Punkte ein Kreis oder eine Ellipse legen,
oder diePunkte liegen wenigstens so nahe an
dieser Linie, daß man die Abweichungen auf
Rechnung der Beobachtungsfehler setzen
kann. Diese Linie ist dann die schein
bare Bahn des Begleiters um denHaupt-
stern oder die Projektion der wirklichen
Bahn auf die scheinbareHimmelskugel, d. h.
der Durchschnitt der letztern mit einem
dünnen Cylinder, der von den Lichtstrahlen
gebildet wird, die (zu verschiedenen Zeiten)
von dem Begleiter in unserAuge kommen.
Dieser Cylinder ist nach der Erde gerichtet,
und seine Basis ist die scheinbare Bahn.
Die wirkliche Bahn ist ein ebener Durch
schnitt dieses Cylinders. Die Schnittebene
ist durch den Hauptstern zu legen, und
wenn die Bewegung eine Folge des Gra-
vitationsgesetzeö ist', so müssen für sie die
Gesetze der Planetenbewegung gelten; der
Hauptstern muß also in dem einen Brenn
punkt der elliptischen Bahn stehen, und
die vom Leitstrahl überstrichenen Flächen
müssen der Zeit proportional sein. Diese
letztere Eigenschaft gilt auch für die Pro
jektion, und man kann daher schon an der
scheinbaren Bahn prüfen, ob sie stattfindet.
Durch die erstere Eigenschaft ist aber die
Lage der Bahnebene bestimmt. Es ist nun
gelungen, bei einer größern Anzahl von
Doppelsternen Bahnen zu ermitteln, und
damit ist zugleich der Beweis geliefert wor
den, daß die Gravitation auch zwischen
weit entfernten Weltkörpern gerade so thä
tig ist wie zwischen den einzelnen Gliedern
unsers Sonnensystems. In der folgenden
Tabelle geben wir die Elemente einer An
zahl solcher Bahnen, nämlich:
den Knoten d. h. den Positions
winkel der Durchschnittslinie der Him
melskugel (oder ihrer Tangeutialebene
am Hauptstern) und der Bahnebene (der
Knotenlinie);
die Entfernung ^ des Knotens
vom Periaftron;
die Neigung y der Bahnebene gegen
die Himmclskugel;
die Exzentrizität 6;
die Zeit T des Durchgangs durch
das Periaftron;
die Umlaufszeit (Periode) P in
Jahren;