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Doppler — Dörfel.
Der Begleiter ist meist bläulich, wenn er
überhaupt gefärbt ist.
Sticht selten zeigen die beiden Komponen
ten sogen. Komplementärfarben, die zu
sammen weiß geben, wie blau und orange,
rot und grün rc. Man hat dies auf Wir
kung desKontrastes setzen wollen; allein nur
in seltenen Fällen ist es gelungen, bei Ver
deckung des Hauptsterns einen solchen Ein
fluß nachzuweisen, und schon derUmstand,
daß bei sehr vielen Doppelsternen keine
solchen Komplementärfarben zum Vor
scheinkommen, spricht gegen die allge
meine Statthaftigkeit dieser Annahme.
In neuester Zeit sind von Niesten in
Brüssel interesfanteBemerkungen bezüglich
derFarben der D. veröffentlicht worden, die
freilich noch der Bestätigung bedürfen. Der
selbe behauptet, daß bei physischen Doppel
sternen die Farbe in Beziehung stehe zur
Stellung des Begleiters in der Bahn: befin
det sich der letztere im Periastron, so erscheint
der Hauptstern weiß oder blaßgelb, sonst
gelb, goldgelb oder orange; der Begleiter
folgt dem Hauptstern im Farbenwechsel,
übertrifft ihn aber nicht selten, wenn er
sich vom Periastron entfernt, an Weiße.
In optischen Systemen ist nach Niesten
der Begleiter fast immer blau, wahrschein
lich infolge derAnwesenheit eines gasigen
Mediums im Weltenraum, so daß also
diese Färbung den bläulichen Tinten fer
ner Gebirge entsprechen würde.
Doppler, Christian, Mathematiker
und Physiker, geb. 29. Stov. 1803 zu Salz
burg, widmete sich, ursprünglich Kauf-
mann, später wissenschaftlichen Studien
und wurde 1829 Assistent und Repetitor
am polytechnischen Institut in Prag, 1841
Professor an der technischen Lehranstalt da
selbst, 1847 an der Berg- und Forstakade
mie in Schemnitz und 1850 am Wiener po
lytechnischen Institut. 1851 endlich wurde
er zum Professor der Physik und Direktor
der neubegründeten physikalischen Insti
tute der Universität Wien berufen, starb
aber bereits 17. Mai 1853 in Venedig, wo
er Heilung eines LungenleidenS suchte.
Dopplersches Prinzip, der zuerst von
Doppler ausgesprochene Satz, daß bei der
relativen Bewegung einer Ton- oder
Lichtquelle vom Beobachter weg die An
zahl der in einer Sekunde ins Auge gelan
genden Schwingungen kleiner, bei der
entgegengesetzten Bewegung aber größer
sein muß, als wenn die Ton- oder Licht
quelle stillsteht. Im erstern Fall wird da
her der Ton tiefer, im letztern höher
werden, wie man dies in der That auch
bestätigt findet, wenn man den Ton der
Dampfpfeife einer Lokomotive beobachtet,
während letztere vorüberfährt, wobei die
Tonänderung um so auffälliger wird,
weil hier die eine Bewegungsrichtung in
die entgegengesetzte übergeht. In gleicher
Weise muß nun auch, wenn eine Licht
quelle sich dem Beobachter nähert, die Farbe
des Lichts, welches als einfach (monochro
matisch) vorausgesetzt werden mag , mehr
nach dem stärker brechbaren Teil des
Spektrums, dem Violett, hin verschoben
werden, bei einer entgegengesetzten Bewe
gungsrichtung aber nach dem roten Ende
hin. Eine gleiche Verschiebung müssen
dann auch bei zusammengesetztem Lichte
die einzelnen Spektrallinien erfahren, und
aus dieser Verschiebung, die man an der
Änderung des Brechungsinder erkennt,
läßt sich dann die Geschwindigkeit der Be
wegung der Lichtquelle berechnen. So hat
beispiewweise Huggins aus der Verschie
bung der Fraunhoferschen Linie F, die er
am Sirius beobachtete, indem er dessen
Spektrum mit dem des in einer Geißler-
schen Röhre durch den elektrischen Strom
ins Glühen gebrachten Wasserstoffs ver
glich, den Schluß gezogen, daß Sirius sich
in der Sekunde um etwa 41,4 engl. Mellen
von uns entfernt, womit das von Vogel
und Lohse in Bothkamp auf ähnlichem
Wege gefundene Resultat von 10 geogr.
Meilen ganz gut übereinstimmt. Den letz
tern Beobachtern zufolge entfernt Pro-
cyon sich in der Sekunde 13,8 Meilen von
uns; auch haben dieselben auf spektrosko
pischem Weg die Rotationsgeschwindigkeit
der Sonne in der Äquatorialgegend zu
2497 m bestimmt, 500 m mehr, als sich
aus der Bewegung der Sonnenflecke er
gibt. Vgl. Spektralanalyse.
Dörfel, Georg Samuel, geb. 11.
Okt. 1643 zu Plauen i. V., längere Zeit
Diakonus in seiner Vaterstadt und 6. Aug.
1688 als Superiutendeut zu Weida int