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Dumouchel — Durchgang.
Dumouchel (spr. dllmuschal), Etienne,
Jesuitenpater, geb. 1773 zu Montfort-
Lamaury, Schüler der Pariser polytechn.
Schule, seit 1824 an Calandrellis Statt Di
rektor der Sternwarte des Collegium Ro-
manum zu Rom, starb 15. Jan. 1840.
Dunlost, James, Direktor der von
Brisbane gegründeten Sternwarte zu Pa
ramatta in Australien, starb daselbst 1848.
Durchbiegung des Fernrohrs, die
Biegung, welche ein Fernrohr in seder
andern Lage als in der vertikalen durch
die Schwere erfährt; auch bei den geteilten
Kreisen der astronomischen Instrumente
macht sich die D. als Fehlerquelle geltend.
Durchgang des Merkur oder der
Venus durch die Sonne heißt der Vor
übergang eines dieser beiden Planeten vor
der Sonnenscheibe. Lägen die Bahneil
dieser Planeten in der Ebene der Erd
bahn, so würde in jeder untern Konjunk
tion, also wenn der Planet gleiche geo
zentrische Länge mit der Sonne hat und
zwischen ihr und der Erde steht, ein D.
stattfinden. Die Zwischenzeit zwischen
zwei Durchgängen ein und desselben
Planeten würde dann zusammenfallen
mit der synodischen Umlaufszcit des letz-
tern; sie würde also beim Merkur 115,87
Tage und bei Venus 583,92 Tage betragen.
Nun ist aber die Bahn des Merkur um 7°,
die der Venus um 3,4° gegen die Erdbahn
geneigt; es werden daher diese Planeten
m ihrer untern Konjunktion ober- oder
unterhalb der Sonnenschcibe vorüber
gehen, und ein D. wird nur dann statt
sinden, wenn der Planet bei einem seiner
Knoten steht, d. h. bei einem der zwei
Punkte, in denen seine Bahn die Ebene
der Erdbahn schneidet. Dann tvird näm
lich die Gerade, die man von einem Punkte
der Erde aus nach dem Planeten zieht, in
ihrer Verlängerung die Sonne treffen,
und ein Beobachter in jenem Punkt wird
daher den Planeten als eine schwarze
Scheibe auf der Souneuscheibe erblicken.
Eine leichte Rechnung zeigt uns, wie
weit der Planet äußersten Falls vom
Knoten entfernt sein darf zur Zeit der
Konjunktion, wenn noch ein D. stattfinden
soll. In Fig. 1 sei A der Knoten, a die
scheinbare Sonnenbahn und b die Pla-
nctenbahn, die sich unter dem Winkel i
schneiden; die kleinen hier in Betracht
kommenden Stücke beider Bahnen können
wir als gerade Linien betrachten. Ferner
sei 8? rechtwinkelig auf a, 8 und JP mö
gen die Mittelpunkte voll Sonne und
Planet, die um diese Punkte beschriebenen
Fig. i.
Grenzbestimmung für den Durchgang.
Kreise die scheinbaren Größen beider Him
melskörper vorstellen. Dann ist 8? die
geozentrische Breite des Planeten und A8
sein Längenabstand vom Knoten. Wäre
in der angedeuteten Stelle der Planet in
der Konjunktion, so würde kein D. statt
sinden, da die Ränder von Sonne und
Planet sich nur eben berühren und der
Abstand der Mittelpunkte 8 und ? gleich
der Summe der scheinbaren Halbmesser
derselben ist; ein D. wird nur dann statt
finden, wenn zur Zeit der Konjunktion
die geozentrische Breite des Planeten klei
ner ist als die Summe beider Radien.
Nun ist der scheinbare Sonnenhqlb-
messer im Mittel 961" und der des Mer
kur in der untern Konjunktion 13", daher
für den Merkur SP = 974" — 16,23',
und da i = 7° ist, so findet man (vgl.
Trigonometrie)
i ri 16,23 1 Xi.&O i t~)r\j
AS =to-i = äIi7i= 132
16,23
So groß erscheint AS, von der Erde aus
gesehen. Will man wissen, wie groß dieser
Abstand von der Sonne aus erscheint, so
hat man zu beachten, daß hie Sonne im
Mittel 0,387, die Erde aber zur Zeit der
untern Konjunktion des Merkur um
0,6i3 Sonnenweiten (1—0,387) von dem
letztern entfernt ist. Die Länge AS wird
daher von der Sonne aus größer erscheinen