Full text: Lexikon der Astronomie

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Durchgang. 
Manchester durch schlechtes Wetter gestört 
wurden. Die Venusdurchgänge erfolgen 
in Zwischenzeiten von 8,105 Vr, 8,121 Vr, 
8, dann wieder 105Vs Jahren u. s. f. und 
fallen auf die Monate Dezember und Juni. 
Zwischen den Jahren 1700 und 2400 sind 
folgende zwölf zu verzeichnen: 
1) 1761: 6. Juni 7) 2117: 11. Dez. 
2) 1769: 3. - 8) 2125: 8. - 
3) 1874 : 8. Dez. S) 2247: 11. Juni 
4) 1882 : 6. - 10) 2255 : 9. - 
5) 2004 : 8. Juni 11) 2360: 13. Dez. 
6) 2012 : 6. - 12) 2368: 10. - 
Jeder solche D. beginnt mit der äußern 
Berührung des Planeten- und Sonnen 
rands , wie A in Fig. 2 zeigt. Da man 
den Punkt,, wo diese Berührung stattfin 
det, nicht mit voller Genauigkeit kennt 
(infolge der nicht genauen Kenntnis der 
Sonnenparallare), so läßt sich auch der 
Moment dieses ersten Kontakts nicht gut 
direkt beobachten. Man kann ihn aber 
rückwärts aus dem weitern Eintreten des 
Planeten in die Sonnenscheibe berechnen. 
Nach einiger Zeit steht der Planet voll 
ständig in der Sonnenscheibe und berührt 
derenRand von innen (vgl.B). Nachdem 
er sodann in der Sehne BC über die 
Sonne gegangen, findet bei 6 die zweite 
innere Berührung statt und etwas später 
bei I) die zweite äußere Berührung, mit 
welcher der D. vollendet ist. Bei der Be 
obachtung stellt sich indessen der Ein- und 
Austritt in Wirklichkeit nicht so einfach dar, 
wie unsre Figur angibt. Man sollte näm- 
Fig. 2. 
Verlauf ist aber in Wirklichkeit ein andrer. 
Statt daß die Planetenscheibe sich vom 
Sonnenrand loslösen sollte, gewahrt man 
Fig. 3. 
D urchgang. 
lich erwarten, daß beim weitern Fortrücken 
des Planeten aus der Stellung B die bei 
den Lichthörner zu beiden Seiten der Kon 
taktstelle sich plötzlich berühren, und daß 
damit der Planet voni Sonnenrand durch 
eine leuchtende Linie getrennt werde. Der 
Schwarze Tropfen. 
zwischen beiden einen dunkeln Fleck, einem 
zwischen beide getretenen Flüssigkeits 
tropfen vergleichbar, der beim weitern Fort 
rücken des Planeten plötzlich 
zerreißt. Man bezeichnet 
diese Erscheinung als den 
»schwarzen Tropfen« oder 
»Baillys Tropfen«. Fig. 3 
gibt verschiedene Abbildun 
gen derselben, wie sie beim 
Venusdurchgang 1769 beob 
achtet worden sind. Teil 
weise kommt die Erscheinung 
wohl auf Rechnung der Un 
vollkommenheiten der Instrumente, Un 
ruhe der Luft rc.; dies gilt namentlich 
von den beiden letzten verzerrten Bildern. 
Hauptsächlich aber dürfte sie eine Folge der 
Irradiation sein, wie schon La lande 
bemerkt hat. In Fig. 4 stellt der punk-
	        
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