Full text: Lexikon der Astronomie

m 
Eigenbewegunc; der Fixsterne. 
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wahren projizierten jährlichen Eigenbe 
wegungen im Mittel für die Sterne 
1. u. 2. Größe ... 270 Mill. Kilom. 
3. Größe 450 = 
4. - 500 = 
5. - 570 = 
6. - 610 = 
Von einer Anzahl Fixsterne kennt man 
aber die Parallaxen, und man kann da 
her auch die wahren projizierten Eigenbe 
wegungen berechnen. Nachstehend geben 
wir die berechneten Werte, indem wir be 
züglich der Parallaxen auf den Art. »Par 
allaxe«, bezüglich der Eigenbewegungen 
auf die frühern Tabellen verweisen. 
Wahre projizierte Cigenbetvegungen. 
Namen der Sterne 
Größe 
Wahre 
proj. Eigen- 
bewcgung 
in 1 Jahr 
Mill. Kilom. 
Nr. 34 Groombridge. . . 
8,2 
1360 
« Kleiner Bär 
2 
110 
a Fuhrmann 
1 
1420 
Sirius 
1 
963 
a Großer Bär 
3 
582 
Nr. 21185 Lalande . . . 
7,3 
1430 
Nr. 21258 - ... 
8,7 
2423 
1830 Groombridge . . . 
6,7 
8882 
Arktur 
1 
2646 
a Centaur 
1 
594 
Nr. 17415/6 Argel.-Öltzen. 
9,0 
743 
70 p Ophiuchus .... 
4 
892 
Wega 
1 
289 
a Drache 
5 
1166 
61 Schwan 
5,8 
1516 
3077 Bradley 
5,9 
5650 
85 Pegasus 
6,1 
3583 
Sekunde 41,4 englische Meilen von uns 
entfernt. Davon kommen 12 Meilen auf 
die Bewegung der Erde, so daß für den 
Sirius selbst 29,4 engl. Meilen — 47 km 
in der Sekunde übrig bleiben, b. h. 1480 
Mill. km im Jahr. Denkt man sich nun 
ein Rechteck mit den Seiten 963 (wahre 
projizierte Eigenbewegung des Sirius) 
und 1480 gezeichnet, so gibt dessen Diago 
nale, die inan nach dem Pythagoreischen 
Lehrsatz berechnen kann, die wahre abso 
lute Bewegung des Sirius in einem Jahr 
— 1766 Mill. km au, was 57 km in der 
Sekunde gibt, eine Größe, die den Ge 
schwindigkeiten der planetarischen Bewe- 
gung entspricht. 
We 
Wenn wir so im stände sind, die wahren 
Bewegungen in der Richtung senkrecht zu 
der Verbindungslinie unsers Auges mit 
dem Stern zu ermitteln, so hat uns auf 
der andern Seite die Spektralanalyse 
neuerdings ein Mittel an die Hand gege 
ben, die Bewegung in Richtung dieser 
Linie zu bestimmen. Nach dem sogen. 
Dopplerschen Prinzip (s. d.) müssen näm 
lich die Spektrallinien eine Verschiebung 
nach der einen oder nach der andern Seite 
erleiden, wenn der Beobachter sich der 
Lichtquelle nähert oder von ihr entfernt, und 
es hat unter andern Huggins auf solche 
Weise gefunden, daß Sirius sich in jeder 
senn erst die jetzt in dieser Hinsicht 
noch ziemlich unsichern spekrroskopischcn 
Methoden weiter vervollkommt sein wer 
den, so dürfen wir von ihnen wertvolle 
Aufschlüsse über die Eigenbewegungen der 
Sterne erwarten. 
5) Wir kommen nun auf die Eigenbe 
wegung unsers Sonnensystems zu 
sprechen. Wenn unser Sonnensystem im 
Weltraum fortrückt, so werden infolge da 
von die Sterne, auf welche hin die Bewe 
gung gerichtet ist, scheinbar auseinander 
rücken, während umgekehrt der Winkelab- 
staud derjenigen Sterne, von denen wir uns 
gerade entfernen, immer kleiner werden 
muß; Sterne endlich, welche in einer zur 
Sonnenbewegung senkrechten Richtung 
stehen, müssen eine scheinbare Bewegung 
annehmen, die derjenigen der Sonne ge 
rade entgegengesetzt ist. Diese einfachen 
Verhältnisse werden indessen gestört durch 
die Bewegungen, welche den Sternen 
selbständig zukommen und welche nach den 
verschiedensten Richtungen hin gehen. 
Man erhält nun die wahrscheinliche Rich 
tung der Sonnenbewegung, wenn man 
diejenige Richtung bestimmt, für welche 
die Summe der Abweichungen von den 
wahren Richtungen, in denen sich die 
Sterne bewegen, möglichst klein wird. 
Nach diesem Prinzip hat W. Herschel 
aus den Eigenbewegungen von sechs 
Sternen: Sirius, Arktur, Capella, Wega, 
Aldebaran und Procyon, einen Punkt im 
Sternbild des Herkules, dessen Koordi 
naten (für 1800)
	        
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