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Erdferne — Erhaltung der Flächen.
flektieren vermag. Die Erscheinungen der
Sternschnuppen und Feuerkugeln sprechen
aber dafür, daß auch in weit bedeutenden!
Höhen noch Luft vorhanden ist.
Aus dem Druck, den die Atmosphäre
auf eine bestimmte Fläche ausübt, und
welcher gleich dem Gewicht einer Queck
silbersäule von dieser Basis und einer
Höhe von durchschnittlich 760 mm ist,
läßt sich die Gesamtmasse der Atmo
sphäre berechnen. Dieselbe beträgt den
1,300,000. Teil von der Masse der E.
Für den Astronomen wirkt die Atmo
sphäre vielfach störend: sie absorbiert einen
Teil des von den Sternen und von der
Sonne kommendenLichts, schwächt dasselbe
also einesteils, während sie andernteils
seine Beschaffenheit ändert, wie uns das
Spektroskop zeigt; vgl. Spektralanalyse.
Außerdem aber lenkt die Atmosphäre
auch den Lichtstrahl von seiner geradli
nigen Bahn ab, weshalb wir die Sterne
nicht an ihrem wahren Ort am Himmel
erblicken; vgl. Refraktion.
Die Atmosphäre ist ferner der Sitz der
meteorologischen Erscheinungen. Doch
können wir uns über diese ebensowenig
verbreiten wie über die verschiedenen Fra
gen der physischen Geographie.
Erdferne, s. v. w. Apogäum, der von
der Erde entfernteste Punkt der Mond
bahn. Da letztere eine Ellipse mit der
großen Halbachse a — 384,420 km oder
51,800 geogr. Meilen und der Exzentri
zität 6 — 0,o549i ist, so steht die Erde
um die Größe a 6 —21,108 km —2845
Meilen vom Mittelpunkt entfernt, und der
der Erde am nächsten stehende Endpunkt
der Hauptachse, das Perigäum, hat
von der Erde den Abstand von 384,420—
21,108 oder 363,312 km — 48,955 geogr.
Meilen, während die Entfernung des an
dern Endpunkts, des Apogäums, 384,420
+ 21,108 — 405,528 km oder 56,445
Meilen beträgt.
Erdgürtcl (Erdstriche), s.v.w.Zonen.
Erdnähe, s. v. w. Perigäum, der der
Erde am nächsten gelegene Punkt der
Mondbahn; vgl. Erdferne.
Erdpole, die beiden Endpunkte der
Erdachse, beide zur Zeit noch nicht erreicht.
ErdstrichesE r d g ü r t e l), s.v.w.Zonen.
Erdweite, s. v. w. Sonnenweite.
Erhaltung der Flächen. Mit dem
Namen Prinzip der E. d. F. oder kurz
Prinzip der Flächen bezeichnet man
ein um die Mitte des vorigen Jahrhun
derts von den Mathematikern Euler, Da
niel Bernoulli undd'Arcy ungefähr gleich
zeitig entdecktes Grundgesetz der Mechanik
des Himmels, dessen allgemeiner Aus
druck aber erst von Lagrange herrührt.
Dasselbe bezieht sich auf ein System von
Körpern, auf welches keine äußern Kräfte
wirken; dagegen können den einzelnen
Körpern von früher her gewisse konstante
Geschwindigkeiten innewohnen,und außer
dem wird vorausgesetzt, daß diese Körper
einander anziehen nach irgend einem
Gesetz, das aber bloß von den Masten
der einzelnen Körper und ihren gegen
seitigen Entfernungen abhängt. Ein sol
ches System bildet die Sonne mit ihren
Planeten und Nebenplaneten; bis jetzt
wenigstens ist noch kein von außen, von
den nächsten Fixsternen, auf das Son
nensystem geübter Einfluß nachgewiesen
worden.
Für die Bewegung eines solchen Sy
stems gilt nun zunächst der Satz, daß der
Schwerpunkt desselben sich in gerader
Linie mit gleichförmiger Geschwindigkeit
bewegt. Diese Bewegung wird durch die
Anziehung, welche die einzelnen Körper
aufeinander ausüben, nicht geändert; sie
hängt nur ab von den ursprünglich den
Körpern innewohnenden Geschwindigkei
ten. Dieser Satz wird das Prinzipcher
Erhaltung des Schwerpunkts ge
nannt. Für einzelne Fälle ist er schon von
Huygens erkannt worden, aber Newton
führt ihn in voller Allgemeinheit in seinen
»Prinzipien« unter den Bewegungsge
setzen mit auf.
Wir wollen nun einen beliebigen festen
Punkt 0 annehmen und den Mittelpunkt
eines jeden der Körper des Systems durch
eine gerade Linie mit demselben verbin
den; diese Verbindungslinie soll der
Radius Vector des betreffenden Körpers
heißen. Durch den festen Punkt legen wir
ferner eine feste Ebene und fällen auf die
selbe vom Mittelpunkt eines jeden der
Körper eine Senkrechte, deren Fußpunkt