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Eugenia —
Ägypten verweilend, gründete in Kyzikos
eine Schule, mit der er um 359 nach Athen
übersiedelte, wo er aber schon 356 starb.
Besondern Ruf hat er sich erworben durch
seine Theorie der homozentrischen Sphä
ren (s. d.), durch welche er die Ungleichhei
ten der Planetenbewegungen zu erklären
versuchte. Von dem Werk Ȇber die Ge
schwindigkeiten«, in welchem er diese
Theorie entwickelte, sind uns nur Bruch
stücke erhalten, aus denen Jdeler und
Schiaparelli sein System wiederhergestellt
haben.
Eugenia, Planetoid (45).
Eunike, Planetoid (185).
Euomia, Planetoid (15).
Euphrosyne, Planetoid (31).
Europa, Planetoid (52).
Eurydike, Planetoid (75).
Eurykleia, Planetoid (195).
Eurynömc, Planetoid (79).
Euterpe, Planetoid (27).
Eva, Planetoid (164).
Evektion (lat.), die bedeutendste unter
den Störungen der Länge des Mondes, die
wahrscheinlich schon von Hipparch um die
Mitte des 2. Jahrh. v. Chr. erkannt, von
Ptolemäos aber genauer festgestellt wor
den ist. Bedeuten 1 und 1' die mittlern
Längen von Mond und Sonne, « die
mittlere Anomalie des Mondes, so ist die
Größe, um welche vermöge der E. der
wahre Ort des Mondes dem mittlern in
Länge voraus ist, durch die Formel ge
geben :
' 1° 20' 30" • sin [2 (1—1') — «].
Die E. nimmt daher alle Werte zwischen
+1« 20' 30" und —1° 20' 30" an, d. h.
der wahre Ort des Mondes ist den: mitt
lern im äußersten Fall entweder um
1° 20' 30" voraus oder so weit hinter ihm
zurück. Zur Zeit der Syzygien, also zur
Zeit der Finsternisse, ist 1 — 1' = 0 oder
—180, weshalb die E. hier beidemal den
selben Wert, nämlich —1° 20' 30"-
sin «, hat. Dieser Ausdruck hat dieselbe
Form wie die Mittelpunktsgleichung (s. d.)
6° 17' 32"-sin«;
man sieht also, daß in den Syzygien
die Mittelpunktsgleichung um die E.
vermindert wird, und woÜte man erstere
durch Beobachtungen zur Zeit der Finster-
Exzentrisch.
nisse (in den Syzygien) bestimmen, so
würde man für sie einen uni die E. zu
kleinen Wert finden. In den Quadra
turen hat die E. den Wert -s- 1°20' 30"-
sin «, sie vermischt sich also auch hier mit
der Mittelpunktsgleichung, und zwar ver
größert sie dieselbe. Erst durch Beobach
tungen, die sowohl zur Zeit der Konjunk
tionen und Oppositionen als in den Qua
draturen angestellt wurden, gelang es
Ptolemäos, den Wert der E. zu ermitteln.
Die Periode der E. oder die Zeit, binnen
welcher sie alle Werte zwischen +1° 20'
30" und —1° 20' 30" in derselben Rei
henfolge wieder annimmt, beträgt etwas
mehr als einen synodischen Monat, nämlich
31,8 Tage, über die Ursache der E. vgl.
Störungen. Der Name E. rührt von
Boulliau her.
Exzentrisch heißen mehrere in derselben
Ebene liegende Kreise und ebenso auch
mehrere Kugeln, die um verschiedene
Mittelpunkte mit gleichen oder verschiede
nen Halbmessern' beschrieben sind, im
Gegensatz zu konzentrischen oder ho
ln ozentrrschen Kreisen oder Kugeln,
welche denselben Mittelpunkt, aber'ver
schiedene Radien besitzen. Auch von einen!
einzelnen Kreise sagt man, er sei e.
in bezug auf einen bestimmten Punkt, um
auszudrücken, daß dieser Punkt nicht sein
Mittelpunkt ist, und in diesem Sinn ist
der Ausdruck in der ältern Astronomie
gebräuchlich. Hipparch führte zuerst
den exzentrischen Kreis in die Astronomie
ein (um 150 v. Chr.). Um nämlich die
ungleiche Länge der Jahreszeiten zu er
klären, nahm er an, daß die Erde in
einem exzentrischen Kreis um die Sonne
laufe, wobei er sich diese Bewegung als eine
vollständig gleichförmige dachte. Da nun
der Frühling 94^2, der Sommer 92 V2,
der Herbst 88 und der Winter 90 Tage
hat, so entsprechen den einzelnen Jahres
zeiten Bogen von
93,20°, 91,23°, 86,80°, 88,77°.
In nachstehender Figur sind diese Bogen
auf dem kleinern (innern) Kreis als ÄF,
FH, HJ und JA dargestellt. $ bedeutet
die Erde, der große um K beschriebene
Kreis ist die Ekliptik, auf welcher die ein
zelnen Zeichen angegeben sind; man sieht