Full text: Lexikon der Astronomie

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Finsternisse (Mondfinsternisse). 
* + P — 9 —1'; 
fur eme partielle Finsternis aber ge 
nügt es, wenn jener Abstand geringer 
ist als die Summe der beiden Radien, oder 
wenn die Breite des Mondes weniger als 
beträgt. 71 + P + r ” ? 
Durch Betrachtungen, wie wir sie im 
Art. »Durchgang« angestellt haben, kann 
man nun daraus den Abstand von Kno 
ten berechnen, den der Mondmittelpunkt 
haben muß, wenn eine Mondfinsternis 
entstehen soll, die sogen. Finsternis 
grenze. Wegen der Veränderlichkeit aller 
hier in Betracht kommenden Größen gibt 
es zwei solche Grenzen, eine notwendige, 
innerhalb deren die Finsternis unter allen 
Umständen eintreten muß, und eine 
mögliche Grenze, innerhalb deren die 
Finsternis unter günstigen Umständen 
eintreten kann. Die Rechnung gibt 
für eine nothwendige mögliche 
Grenze Grenze 
totale Mondfinsternis . 3° 30' 7° 19' 
partielle - . . 7° 47' 13° 21' 
4) Daß die Mond- und Sonnenfinster 
nisse sich nach Ablauf einer 18jährigen 
Periode wiederholen, 
war schon den Chal 
däern bekannt Diesel 
ben wußten aber auch 
bereits, daß sich dies 
nur auf das Statt 
finden der F. im allge 
meinen bezieht, nicht 
aus die Größe und 
die Sichtbarkeit an 
einem bestimmten 
Ort. Vgl. Saros. 
Die Größe einer 
Mondfinsternis wird 
in derWeise bestimmt, 
daß man den Mond 
durchmesser in zwölf 
gleiche Teile teilt, die 
man Zolle nennt, 
und dann angibt, wie 
viele dieser Zolle zur Graphisches Versah 
Zeit der stärksten Ver 
finsterung beschattet sind. 
5) Zur Ermittelung der nähern Um 
stände einer Mondfinsternis kann man 
sich entweder der Rechnung oder der Zeich 
nung bedienen. Erstere ist natürlich ge 
nauer und wird daher für eigentlich astro 
nomische Zwecke ausschließlich benutzt; der 
größern Anschaulichkeit halber erläutern 
wir aber in Fig. 3 daö graphische Ver 
fahren und zwar an der bereits erwähn 
ten Finsternis der Nacht vom 11. zum 12. 
Mai 1873. 
Die in den »Astronomischen Jahrbü 
chern« verzeichneten Elemente dieser Fin 
sternis sind: mittlere Greenwicher Zeit 
Opposition in Rektasz. Maill, 23 h 10 m 31,i» 
Rektasz. des Mondes . . . 
. 15 
17 
17,0 
Deklination des Mondes . 
—17° 
59' 
3,o 
- der Sonne . . 
+18 
12 
56,7 
Stündliche Änderung der 
Rektasz. des Mondes. . . 
+ 
32 
31,4 
- der Sonne . . . 
2 
27,0 
Deklination des Mondes . 
11 
27,0 
- der Sonne . . 
+ 
37,5 
Parallaxe des Mondes . . 
58 
58,5 
- der Sonne . . . 
8,9 
Halbmesser des Mondes. . 
15 
33,1 
- der Sonne . . 
15 
51,5 
Ein Teil dieser Elemente ist schon oben 
von uns benutzt worden zur Berechnung 
des Radius des Schattenkreises — 41' 57" 
ren zur Berechnung der Mondfinsternis 
oder 41,9'. Wir wählen nun einen belie 
bigen Maßstab, dessen Teile Bogenminu 
ten im größten Kreis darstellen, und 
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