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Fixsterne.
Sterne 1 5. Größe nach dieser Skala sind
die schwächsten, die in den größten Re
fraktoren noch sichtbar sind. Wenn hin
und wieder von Sternen der 20. Größen
klasse oder noch schwächern die Rede ist, so
liegt hier eine andre, von W. Herschel
herrührende Skala zu Grunde, die aber
jetzt mehr und mehr verlassen wird.
'Während die meisten Sterne beständig
dieselbe Lichtstärke behalten, gibt es doch
auch viele, welche in dieser Hinsicht Ver
änderungen erkennen lassen; es sind dies
die veränderlichen oder variabeln
Sterne, über welche der Art. »Veränder
liche Sterne« zu vergleichen ist. Zu ihnen
gehören jedenfalls auch die sogen, neuen
S t e r n e, welche unerwartet, meist mit auf
fallend hellem Glanz, am Himmel auf
getreten, dann aber allmählich wieder ver
schwunden oder zu teleskopischer Kleinheit
herabgesunken sind; vgl. Temporäre Sterne.
3) Die Anzahl der Sterne wird
in den lichtschwächern Größenklassen im
mer bedeutender. Argeiander hat für
die neun ersten Klassen folgende Zahlen
gegeben:
1. Größe 20 | 4. Größe 425 ] 7. Größe 13,000
2. - 65 5. - 1100 i 8. - 40,000
3. - 190 i 6. - 3200 i 9. - 142,000
Es sind demnach gegen 200,000 Sterne
der neun ersten Größenklassen vorhanden.
Nimmt man nun den mittlern Halbmes
ser des Mondes zu 0,259° an, so bedecken
etwa 195,000 Vollmondflächen den ganzen
Himmel, und es kommt also bei einer-
gleichmäßigen Verteilung der Sterne
durchschnittlich auf jede Vollmondfläche
ein Stern.
Aus den Argelanderschen Angaben er
sieht man, daß die Zahl der Sterne be
deutend zunimmt mit abnehmender Licht
intensität, und zwar enthält jede Größen
klasse ungefähr dreimal soviel Sterne als
die vorhergehende. Hiernach ergibt sich
die Gesamtzahl aller Sterne bis zur 15.
Größe zu etwa 140 Millionen.
Bedeutend geringer ist die Anzahl der mit
bloßem Auge sichtbaren. Argelanders
sechs erste Größenklassen umfassen 5000
Sterne. Eine größere Anzahl gibt Heis
in seinem »Neuen Himmelsatlas« an;
dabei ist zu erinnern, daß dieser Beobach
ter sich eines ungewöhnlich scharfen
Auges erfreute und 2153 Sterne verzeich
net hat, darunter 292 von 6. und 1821
6. bis 7. Größe, welche die »Neue Uranome-
trie« Argelanders nicht enthält. Die
Zahlen, welche Heis gibt, sind folgende:
Größe
Anzahl
Größe
Anzahl
Größe
Anzahl
1.
8
3.
59
5.
427
1.2
5
3.4
73
5.6
265
2.1
3
4.3
49
6.5
477
2.
27
4.
142
6.
1533
2.3
18
4.5
122
6.7
1964
3.2
20
5.4
162
Dies gibt, wenn man noch 41 veränder
liche hinzufügt, 5395 im mittlern Europa
(Münster) mit bloßem Auge sichtbare
Sterne. Da nun der in Münster sicht
bare Teil der Himmelskugel ungefähr vier
Fünftel beträgt, so schätzt Heis die Zahl
der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne auf
der ganzen Himmelskugel auf etwa 6800.
4) Die anscheinend ganz regellose Ver
teilung der F. am Himmel hat die Ver
anlassung gegeben, daß man schon in den
ältesten Zeiten gewisse Gruppen unter
schied und mit Namen belegte, die teils
dem Volksleben und seinenGewohnheiten,
teils der Mythologie entlehnt sind. Vgl.
Sternbilder.
Viele Sterne haben auch besondere Na
men erhalten, von denen die meisten ara
bischen Ursprungs sind lvgl. Sternnamen).
In neuerer Zeit sind aber die meisten der
selben außer Gebrauch gekommen, und
man bezeichnet, einem von Bayer in
seiner »Uranometrie« 1603 gemachten
Vorschlag folgend, die Sterne eines jeden
Sternbilds mit den Buchstaben des klei
nen griechischen Alphabets:
Buch-
stabe Bame
Bedeu
tung
Buch
stabe
Name
Bedeu
tung
a Alpha.
Nü. .
ß Beta .
. . b
Xi . .
y Gamma
• . e
Omikron
d Delta.
. . d
Pi - -
. . v
e Epsilon
kurz e
Q
Rho. .
f Zeta .
. . Z
Sigma.
jj Eta .
lang e
i
Tau .
. . t
&, f) Theta .
. .th
V
Ypsilon
■ . y
i Jota .
<P
Phi. .
. .ph
x Kappa
. . k
X
Chi. .
. . ch
1 Lambda
. . 1
V
Pst. .
. .ps
fi Mit .
. . m
Omega
. lang o