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Gesechstschein
Gesechstschein, s. Aspekten.
Gesichtsfeld, s. Fernrohr.
Geviertschein, s. Aspekten.
Gezeiten, von Berghaus eingeführte
Benennung von Ebbe und Flut <s. d.).
Gilliß, James M., geb. 6.Sept.1811
zu Georgetown in den Vereinigten Staa
ten, gest. 9. Febr. 1865 zu Washington;
trat 1827 in die Marine, wurde 1833
Leutirant, war seit 1838 mit astronomischen
Beobachtungen beschäftigt und hatte 1842
wesentlichen Anteil an der Gründung der
Marinesternwarte in Washington, deren
Leitung Maury erhielt, und stand 1849—
1852 an der Spitze der astronomischen
Expedition, welche die Vereinigten Staa
ten nach Chile schickten, um durch Beob
achtung der Venus zur Zeit ihres Still
stands die Sonnenparallare zu bestimmen.
In Ermangelung guter korrespondierender
nördlicher Beobachtungen wurde das Ziel
zwar nicht erreicht, die Expedition ward
aber Veranlassung zur Gründung der
Sternwarte in Santiago de Chile. Als
1861 Maury auf die Seite der sezessio-
nistischen Südstaateu trat, erhielt G. die
Direktion der Sternwarte in Washington.
Giraffe (dumeloxaräulis), Sternbild
des nördlichen Himmels, bis nahe an den
Nordpol reichend, zwischen dem Kleinen
Bären, den Füßen des CepheuS und der
Kassiopeia, dem Perseus, dem Kopf des
Großen Bären, nur kleine Sterne enthal
tend, deren Zahl Flamsteed auf 51 angab;
Heis zählte 138 dem bloßen Auge sicht
bare. Unter den Sternen befinden sich
mehrere Doppelsterne, von welchen be
sonders der von Struve mit Nr. 1694
bezeichnete am Kopf der G. (Rektaszen-
sion 192° 0', Deklination 84° 12' für
1855) leicht zu beobachten ist; beide Sterne
sind weiß, der Hauptstern ist 4,9, der Be
gleiter 5,4 Größe, der Abstand nachStruve
(1832) 21,75". In der Nähe des Schwan
zes steht ein ziemlich heller planetari
scher Nebel von etwa 1' Durchmesser, den
W. Herschcl 3. Nov. 1787 entdeckte, und
ungefähr 1Vr° nördlich davon ein auch
mit bloßem Auge sichtbarer Sternhaufe
(Rektaszension 58° 47', Deklination 61° 56'
für 1855).
Gleichungen nennt man in der Theorie
— Globus.
der Planeten - und Mondbewegung Glie
der, welche zu den mittlern Werten des
Radius Vector und der Länge hinzuge
fügt werden müssen, um den wahren Ra
dius Vector und die wahre Länge zu er
halten. Eine solche Gleichung ist immer
ein Produkt, von dem der erste Faktor eine
feste (konstante) Größe, der andre aber bei
den G. des Radius Vector der Kosinus,
bei denen der Länge der Sinus eines
Winkels ist. Der erste Faktor heißt der
Koeffizient der Gleichung, der Winkel
aber wird das Argument derselben ge
nannt. Bgl. Jährliche Gleichung, Mittelpunkts-
gleichung. Einfach in der Bedeutung »Feh
ler« ist das Wort Gleichung gebraucht
in dem Ausdruck Persönliche Glei
chung (s. b.).
Globus (lat.), eine Kugel, auf welcher
die Oberfläche der Erde oder der Himmel
mit seinen Sternen dargestellt ist. Im er-
stern Fall haben wir es mit einem Erd
globus, im letztern mit einem Him
melsglobus zu thun. An dieser Stelle
beschäftigen wir uns nur mit dem letztern.
Der Himmelsglobus (s. Figur) besteht
aus einer Kugel, welche an zwei diametral
gegenüberstehenden Punkten und 8 durch
Stifte in einem metallenen Ring NZSZ'
derart befestigt ist, daß sie sich um NS
drehen läßt. Die Kugel stellt den Himmel
dar, NS die Weltachse. Demgemäß sind
auf der Kugel das System der Deklina
tionskreise, die sich in N und 8 schneiden,
ferner der Himmelsäquator AA und das
dazu gehörige System von Parallelkreisen
sowie die Ekliptik, welche den Äquator im
Frühlingspunkt IC unter 23Vs° schneidet,
und außerdem die wichtigsten Sterne, die
Umrisse der Sternbilder rc. angegeben.
Der kreisförmige Ring NZSZ', welcher
in Grade eingeteilt ist, stellt den Meridian
des Beobachtungsorts dar und ist bei H
und H' in Einschnitte des horizontalen
Ringes 8H' sowie außerdem 6eiZ' in einen
Einschnitt eingesetzt, so daß er sich mit
einiger Reibung drehen läßt. Der Ring
HH' stellt den Horizont des Beobachtungs
orts vor; er ruht auf Füßen und ist gleich
falls von H aus in Grade geteilt, und
außerdem ist auf ihm gewöhnlich noch die
Stellung der Sonne in der Ekliptik für