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Gradmessungcn (große französische Gradmessung).
reich trug aber eine andre, namentlich von bei der lappländischen Gradmessung umer
Laplace und Borda verfochtene Idee Maupertuis benutzte, der aber nicht lin
den Sieg davon, und die Pariser Akademie verletzt erhalten wurde, war nach derToise
schlug im März 1791 als Längeneinheit abgeglichen, die man 1668 zum öffentlichen
den zehnmillionsten Teil des durch Paris Gebrauch in eine Treppenstufe des Pariser
gehenden Erdquadranten und eine auf das Chatelet (Justizpalast) eingelassen hatte.
Gewicht der Volumeneinheit destillierten Später ward eine internationale Kom-
Wassers basierte Gewichtseinheit vor. Die- Mission, in welcher unter andern Tral-
ser Vorschlag erhielt die Genehmigung der leö, Mascheroni, van Swinden
Nationalversammlung, und es wurden saßen, einberufen, um die Grundlagen
nun Mèchain und Del ambre mit der des neuen Systems nochmals zu prüfen,
Nachmessung des früher bestimmten Me- und unter Berücksichtigung der neuern
ridianbogens von Dünkirchen bis Perpig- Messungen wurde durch Gesetz vom 6.
nan und seiirer Fortsetzung bis Barcelona Messidor des Jahrs VII (25. Juni 1800)
beauftragt. Vielfach durch die Wirren der die Länge des Meters endgültig auf 443,296
Revolutionszeit gehemmt, wurden die Mes- Pariser Linien—0,5i3v74Toisen festgesetzt,
sungen erst am Anfang diesesJahrhunderts Bei Einführung des neuen Maßsystems
beendigt; Mèchain aber wünschte die Grad- wollte man die früher herrschend gewesene
Messung noch bis zu den Balearischen In- Willkür vermeiden und einsogen.llta tur-
seln fortzusetzen und ging 1803 deshalb maß, d. h. eine von der Natur selbst ge-
abermals nach Spanien, wo er aber schon gebene und daher immer wieder sicher be-
1804 starb. Nach seinem Plan wurde die stimmbare Einheit, zu Grunde legen. Der
Arbeit nach zweijähriger Unterbrechung Erfolg hat gezeigt, daß man dieses Ziel
von Biot und Arago wieder aufgenom- nur unvollkommen erreicht hat, worüber
men, die mit Überwindung großer Schwie- man sich nicht wundern darf, wenn man
rigkeiten 1806 — 1808 die Messungen bis bedenkt, daß unsre Kenntnis einer durch
Tormenterà ausdehnten. Es wurde so die Natur gegebenen Länge, wenn auch
ein Bogen von 12° 22' 13,4" unb 705,257 diese selbst ungeändert bleibt, doch stets
Toisen Gesamtlänge erhalten. abhängig ist von demMaßderGeschicklich-
Die politischen Machthaber mochten in- feit der Beobachter sowie von dem Stande
dessen mitder Einführung des neuen Maß- der Entwickelung der Meßkunst und der
und Gewichtssystems nicht warten, bis Rechnungsmethoden, der Güte derJnstru-
diese umständlichen Messungen vollendet mente u. dgl. So hat denn auch Bessel
waren, und so beschloß denn der Konvent 1841 gefunden, daß die Länge des Erd-
18. Germinai des Jahrs III (7. April quadränten nicht 5,130,740 Toisen ist,
1793) auf Antrag des Genieoffiziers wie bei der Bestimmung des Meters an-
Prieur, die neue Längeneinheit unter genommen wurde, sondern 5,131,179,81
demNamen Meter vorläufig auf 443,443 Toisen, und daß daher der Quadrant in
Linien der Toise du Pèrou festzusetzen. Wahrheit 10,000,856 in hat.
Diese Zahl bildete den zehnmillionsten Teil 11) Aus dem 19. Jahrh, erwähnen wir
des Erdquadranten, wie er aus der von zunächst die zweite ostindische Grad-
Lacai ll e 1740 vollendeten Messung des messung. 1802 maß Oberst L a m b to n
Meridianbogens Dünkirchen - Eollioure einen Bogen von 1°34' 56,4" zwischen
abgeleitet worden. Die wahre Grundlage Trivandeporum in 11° 44'53" nördl.
des neuen Maßsystems bildete also die Br. und Pandrin (13° 19' 49" nördl.
Toise du Pèrou, »die peruanische Toise«, Br.). Schon 1805 begannen neue Mes
so genannt, weil als Normalmaßstab der sungen, die später vom Obersten Everest
eiserne Maßstab diente, der bei der perua- bis zu einer Ausdehnung von 21° 21' 16",
Nischen Gradmessung benutzt worden war von Punnä (8° 9' 32 nördl. Br.) bis
und bei +13° Reaumur die wahre Länge Kaliana (29 J 30' 48" nördl. Br.) fortge-
der Toise zu 6 Fuß zu 12 Zoll zu 12 Li- setzt wurden. 1872—77 wurden unter Lei-
nien angab. Dieser Maßstab sowie der tung des Obersten Walker eine Anzahl