Full text: Lexikon der Astronomie

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Horizontalparallaxe — Horrocks. 
Erschütterungen, Winde rc. störende Be 
wegungen auf ihr entstehen. 
Der Kreis, in welchem für unsern Blick 
Himmel und Erde zusammenzustoßen 
scheinen, fällt indessen nie in aller Strenge 
mit dem scheinbaren H. des Astronomen 
zusammen; er liegt nicht in der Berüh 
rungsebene der Erde, sondern in einer 
ihr parallelen und zwar um so tiefer un 
ter jener, je höher der Standpunkt des 
Fig- 2. 
Beobachters ist. In Fig. 2 bedeutet 0 den 
Mittelpunkt der kugelförmig gedachten 
Erde, der Bogen CAD einen Teil ihres 
Umfangs und B den Standpunkt eines 
Beobachters (bestimmter den Ort seines 
Auges) in der Höhe A.JB==h über der 
Erdoberfläche. In diesem Fall ist 
CD — \/h(2r + h) 
der Durchmesser deö Kreises, den der Be 
obachter übersieht, wenn man unter r den 
Erdhalbmesser versteht. Die Linie vom 
Auge nach einem Punkte des Umfangs 
dieses Kreises ist aber nicht horizontal, 
d. h. nicht senkrecht zur Vertikalen OB, 
sondern bildet mit der horizontalen Ebene 
(BE) den nach unten gerichteten Winkel 
BBC—d, welchen man die Depression 
(s. d.) des Horizonts nennt. 
Horizontalparallaxe, s. Parallaxe. 
Horizontalrefraktion (horizontale 
Refraktion), die Strahlenbrechung am 
Horizont, gleich 35'; vgl. Refraktion und La 
teralrefraktion. 
Horizontalsonnenuhr, s. Sonnenuhr. 
Horizontkoorvinaten, s. v. w. Azimut 
und Höbe. 
Horoskop (griech.,»Stundenanzeiger«), 
1) in der Astrologie der in der Geburts 
stunde eines Menschen aufgehende Punkt 
der Ekliptik, welcher auf das ganze Schick 
sal und den Charakter bestimmend wirken 
sollte; vgl. Astrologie. — 2) Ein von Eble 
zu Ellwangen in Württemberg konstruier 
tes Instrument, durch welches man bei 
Einstellung eines Diopters auf die Sonne 
sogleich den Stundenwinkel der Sonne, 
also die wahre Sonnenzeit, erhält. Nam 
hafte Astronomen, wie Littrow, Heis 
u. a., haben die Zweckmäßigkeit dieses In 
struments , das von Rudolf Egler in Ell 
wangen zu beziehen ist, anerkannt. 
Horrcbow, Peter, geb. 1679 zu Lög- 
stör in Jütland, Römers Gehilfe und 
Nachfolger als Astronom an der Stern 
warte zu Kopenbagen, gest. 1764. In sei 
nem Buch »Basis astronomiae« (1735) 
beschrieb er die Instrumente und Einrich 
tungen, deren sich Römer zu seinen Beob 
achtungen bedient hatte, und veröffentlichte 
den vom Brand 1728 verschont gebliebe 
nen Teil der Beobachtungen desselben. — 
Einer seiner Söhne, Christian, geb. 
1718, gest. 1776, folgte ihm im Amt und 
hat sich namentlich fleißig mit Sonnen 
beobachtungen beschäftigt, die ihn zu der 
Vermutung der Periodizität der Sonnen 
flecke führten. 
Horrocks (Horror), Jeremiah, in 
der Geschichte der Astronomie bekannt 
als der erste, welcher einen Durchgang der 
Venus durch die Sonne beobachtete, wurde 
angeblich 1619 zu Torteth bei Liverpool 
eboren und erlangte, nachdem er in Cam- 
ridge studiert, eine Pfarrerstelle zu Hoole 
bei Liverpool, kehrte aber bald in seinen 
Geburtsort zurück, wo er 3. Jan. 1641 
starb. Auf Grund der Lansbergschen Ta 
feln berechnete er einen Venusdurchgang 
auf den 24. Nov. alten Stils 1619, wäh 
rend die im ganzen genauern Rudolfini- 
schen Tafeln Keplers für diesen Tag kei 
nen angaben, und beobachtete denselben 
mit gutem Erfolg in Hoole, während sei 
nes Freundes Crabtree Beobachtungen in 
Manchester durch schlechtes Wetter ver 
eitelt wurden. Hevel hat 1662 mit seinem 
»Merkur in der Sonne gesehen« (lat.) 
auch die Beobachtungen deö Venusdurch- 
gangS von H. veröffentlicht. 1875 ist H.
	        
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