Full text: Lexikon der Astronomie

226 
Hhdrus — Hyperbel. 
einem schwachen Begleiter 10.—\ 1. Größe 
in 45" Abstand. Der Leib der H. geht 
dann nach S., und in etwas über 8 V-2° süd 
licher Deklination treffen wir den Haupl- 
stern der Konstellation, « oder Alphard, 
2. Größe. Dann zieht sich der Leib nach 
O., geht hierauf in südöstlicher Rich 
tung am Becher und alsdann an der Süd 
seite des Raben vorbei und endet nördlich 
vom Centauren. In diesem letzten Teil, 
nördlich vom Haupte des Centauren, be 
findet sich ein roter, schon 1704 von Ma 
ialdi als veränderlich erkannter Stern, 
R, dessen Maximum, 4. Größe, etwa 200 
Tage nach dein Minimum, 10. Größe, 
eintritt; die ganze Periode gibt Schönfeld 
zu 469 Tagen an. 
Hhdrus (männliche Hyder, kleine 
W a s s e r s ch l a n g ech ein kleines Sternbild 
in der Nähe des Südpols. 
Hygiea, Planetoid (10). 
Hyperbel (griech.), eine zu den Kegel 
schnitten (s. d.) gehörige ebene krumme 
Linie, in der Astronomie von Bedeutung 
als Bahn einer Anzahl von Kometen. 
1) Grundeigenschaft der H. ist, daß der 
Unterschied der Entfernungen von zwei 
festen Punkten F und G, den Brenn 
punkten, für alle Punkte der Linie ein 
und denselben Wert besitzt, den wir mit 
2a bezeichnen wollen. Die Verbindungs 
linie eines Punktes F der H. mit einem 
Brennpunkt wird ein Leitstrahl oder 
Radius V e c t o r genannt. Halbiert! 
man die Verbindungslinie FG der beiden I 
Brennpunkte, so erhält man den Mittel-' 
Punkt 0 der H. (s. Figur), und wenn, 
man auf jeder Seite von 0 die Strecke a 
abträgt, so erhält man die beiden Punkte 
Ai und A, welche der H. angehören und 
deren Scheitel genannt werden. Die 
gerade Linie A, Ä ist die Hauptachse der 
H. Da nach einem bekannten geometri 
schen Satz der Unterschied der beiden Ent 
fernungen FF und FG kleiner ist als 
GF, so liegen Aj und A zwischen G und 
F, es ist OF größer als 0 A — a. Die 
Entfernung GO = OF führt in der 
Geometrie den Namen der linearen 
Exzentrizität, und der Quotient, den 
man durch Division derselben mit a erhält, 
und der mehr als die Einheit beträgt, 
wird die numerische Exzentrizität 
genannt. In der Astronomie aber bezeich 
net man die letztere einfach mit dem Na 
men der Exzentrizität und bedient sich 
dafür des Buchstaben e. 
2) Aus obiger Grundeigenschaft ergibt 
sich die folgende einfache Konstruktion be 
liebig vieler Punkte der H. Auf der Ver- 
längerung der Hauptachse gebe man sich 
rechts von F beliebige Punkte an, wie in 
der Figur R einer ist. Dann nehme man 
A, R in den Zirkel und beschreibe um F 
und G Kreisbogen; hierauf aber nehme 
man AR in den Zirkel und schlage wieder 
um F und G Kreisbogen. Die letztem 
Bogen schneiden dann 
die erstern in vier 
Punkten F, Fi, F a , 
P 3 . Hat man eine 
genügende Anzahl 
Punkte auf diese 
Weise bestimmt, so 
verbindet man sie 
durch einen stetigen 
Zug. Hierbei zeigt 
sich, daß die H. aus 
zwei getrenntenZwei- 
gcn besteht, wi?auch 
die Figur lehrt. Für 
den rechts liegenden 
Zweig ist nämlich 
GP —FP —2a, 
für den links liegenden aber 
FP 2 — GP 2 —2a. 
3) Beide Zweige laufen ins Unendliche, 
und die weitere Untersuchung lehrt, daß 
sie sich mehr und mehr zweien geraden
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.