die in einer Sekunde vom Radius Vector
übcrstricheue Fläche gleich
n = 3,1415927
und nach demselben Gesetz die Fläche des
Sektors ASP == . t. (D
Die Fläche des Sektors kann man aber
finden, wenn man die exzentrische Ano
malie & — AOQ (vgl. Anomalie) zu Hilfe
nimmt. Dem Art. »Ellipse« zufolge ist
nämlich der
Sektor A8P — -|-ab(ö — e.sin®), (2)
wenn e die Exzentrizität bedeutet. Die
Vergleichung der Gleichungen (1) und (2)
gibt die Gleichung
Ö —e sin s j = “~.t — nt,
'71 u
wenn n — — oder, in Gradmaß ausge-
der mittlere in der Sekunde
von dem Planeten beschriebene Winkel,
die sogen, mittlere Bewegung des
Planeten ist. Das Produkt nt aus dieser
Große und der Zeit t heißt die mittlere
Anomalie des Planeten. Ist nun die
Zeit t, also auch die mittlere Anoma
lie nt bekannt, so findet man aus der
Gleichung — e.sin^ — nt (3)
zunäckst die exzentrische Anomalie Ö, und
aus dieser berechnet man dann die wahre
Anomalie oder den Winkel A8P — /
A 1
mit Hilfe der im Art. »Anomalie« ge
gebenen Formel
tan 2 <p = ^L±®.tanA 6, (4)
womit das Keplersche Problem gelöst ist.
Den Radius Vector 8P — r findet
man mittels der Formel
Damit sind der Ort des Planeten und seine
Geschwindigkeit zur Zeit t gefunden unter
Voraussetzung einer plauetariscken Be
wegung nach den Keplerschen Gesetzen.
Genau dasselbe gilt für die Bewegung
eines Mondes um den als in 8 ruhend
gedachten Hauptplaneten.
Die Formeln (4) bis (6) setzen freilich
die Auflösung der Gleichung (3) nach ö
voraus, auf welche wir hier nicht näher
eingehen können, weil sie die Grenzen der
niedern Mathematik übersteigt. Die Lö
sung wird wesentlich dadurch erleichtert,
daß die Exzentrizitäten der Planeten- und
Mondbahnen sehr klein sind, so daß man
sich mit näherungsweisen Berechnungen,
bei denen die höhern Potenzen von 6 weg
gelassen werden, begnügen kann. Berück
sichtigt man bloß die erste Potenz von 6,
so kaun man an die Stelle der Gleichung
(3) die folgende schreiben:
<f — 2e. sinnt — nt,
also <1 — nt + 2e. sin nt und
if, — nt = 2e . sin nt.
Die Differenz zwischen der wahren Ano
malie cp und der mittlern nt wird die
Mittelpunktsgleichung genannt.
Kcrnschatten, s. Halbschatten.
Kessels, Heinrich Johannes, geb.
1b. Mai 1781 zu Maastricht, gest. 15. Juli
1849 in Claverson bei Bristol; lebte lange
Zeit in Altona als Verfertiger astrono
mischer Uhren, die noch jetzt das höchste
Ansehen genießen.
Kimmtiefe, s. Depression.
Kirch, Gottfried, geb. 18. Dez. 1639
zu Guben, gest. 25. Juli 1710; war eine
Zeitlang Gehilfe von Hevel in Danzig,
lebte dann in Lobensteiu, Koburg und
Leipzig, mit astronomischen Beobachtun
gen und Kalenderschreiben beschäftigt, bis
er 1700 nach Gründung der Akademie
in Berlin einem Ruf als erster Astronom
derselben folgte. Nach Vollendung der
Sternwarte 1706 beobachtete er au der
selben mit seiner (zweiten) Frau, seinem
\\h**o