Mitternacht — Monat.
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cwöhniich sagt (weil die Sonne schein-
ar um die ruhende Erde dieselbe ellipti
sche Bahn beschreibt, in welcher in Wahr
heit die Erde um die Sonne läuft), die M.
der Sonne gleich
1°55'16". sinnt,
und die M. des Mondes ist
6« 17' 31". sin nt.
Mitternacht, die Zeit des tiefsten Stan
des der Sonne unterm Horizont; auch die
Himmelsgegend, in welcher die Sonne
diesen Stand hat, s. v. w. Nord.
Mitternachtspunkt, s. v. w. Nordpunkt.
Mitternachtsverbefserung, vgl. Mit
tagsverbesserung.
Mittlere Anomalie, vgl. Anomalie.
Mittlere Bewegung, s. v. w. mittlere
Geschwindigkeit.
Mittlere Geschwindigkeit, s. v. w.
durchschnittliche Geschwindigkeit eines um
einen Zentralkörper laufenden Himmels
körpers. ist dieZahl von 1,296,000" (360°),
dividiert durch die in Zeitsekunden ausge
drückte Umlaufszeit.
Mittlerer Abstand (mittlere Ent
fernung) eines Planeten von der Sonne
oder einesMondes vom Hauptplaneten ist
das arithmetische Mittel aus den ver
schiedenen Abständen vom Zentralkörper,
d. h. die große Halbachse der Bahn.
Mittlerer Fehler, s. Methode der klein
sten Quadrate.
Mittlerer Mittag, s. Zeit.
^ Mittlerer Ort eines Sterns, diejenige
Stelle des Himmels, wo wir den Stern
sehen würden, wenn Refraktion und Nu-
tation nicht vorhanden wären. In dem
selben Sinn bedeuten mittleres Äqui
noktium, mittlere Schiefe die Lage
des Äquinoktiums oder denNeigungswin-
kel der Ekliptik gegen den Äquator, abge
sehen von den durch die Nutation verur
sachten Änderungen.
Mittlerer Planet, in der Theorie der
Planetenbewegung ein gedachter Planet,
der in derselben Zeit mit immer gleich
großer, also mit mittlerer, Geschwindig
keit wie der wirkliche Planet um die Sonne
läuft.
Mittlerer Tag, s. Tag und Zeit.
Mittlere Sonne, eine gedachte Sonne,
die im Lauf eines tropischen Jahrs im
Äquator des Himmels, nicht in der Eklip
tik, einen (scheinbaren) Umlauf um die
Erde macht. Sie dient zur Bestimmung
der mittlern Zeit; s. Zeit.
Mittlere Zeit, s. Zelt.
Mnemoshne, Planetoid (57).
Molyneux (spr. molmöh), Samuel, geb.
1689 zu Chester, gest. 1728; ein reicher Edel
mann und Liebhaber der Astronomie, der
zu Kew bei London eine Privatsternwarte
besaß, an welcher auch Bradley beobachtete.
Monat heißt im allgemeinen der Zeit
raum, innerhalb dessen der Mond seinen
Umlauf um die Erde vollendet. Diese
Zeit kann aber auf verschiedene Weise er
mittelt werden, und deshalb unterscheiden
die Astronomen fünferlei Monate. Der
siderische M. oder die Umlaufszeit in
bezug auf die Fixsterne ist die eigentliche
Umlaufszeit und beträgt 27 Tage 7
Stund. 43 Min. 11,5 Sek. mittlere Zeit
oder 27,32166 Tage. Hat der Mond mit
einem Fixstern in einem gewissen Augen
blick gleiche Länge, so hat er nach einem
siderischen M. wieder gleiche Länge mit
ihm. Ein wenib kleiner ist der t r o p i s ch e
M. oder die Zeit, nach deren Ablauf der
Mond wieder die gleiche Länge wie vor
her hat, nämlich 27 Tage 7 Stund. 43
Min. 4,6 Sek. oder 27,32158 Tage. Der
Punkt, von welchem aus die Längen in
der Richtung nach O. gezählt werden,
der Frühlingspunkt, ist nämlich nicht fest,
sondern er rückt jährlich um 50,3 Bogen
sekunden nach W. zurück (vgl. Präzession);
im Lauf eines siderischen Monats beträgt
dieses Zurückweichen 3,76 Sek., und da
der Mond zur Zurücklegung dieses Bogens
6.9 Zeitsekunden braucht, so ist der tropische
M. um so viel kürzer als der siderische.
Mit dem Namen synobischer M. be
zeichnet man die Zeit bis zur Wiederkehr
derselben Mondphase, z. B. von einem
Neumond bis zum nächstfolgenden; der
selbe beträgt 29 Tage 12 Stund. 44 Atm.
2.9 Sek. oder 29,53059 Tage. Im Lauf
eines siderischen Monats rückt nämlich die
Sonne um ungefähr 26,9° nach O. in
ihrer scheinbaren Bahn, und der Mond
braucht etwa 2 Tage 5 Stund., um sic
einzuholen; um diese Zeit ist der synodische
M. größer als der siderische. Es ist ein