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Mond (Atmosphäre, Berge).
s o n hat indessen neuerdings doch einen
solchen durch die Strahlenbrechung am
Mondrand bewirkten Unterschied von
etwa 2" in der Bestimmung des scheinba
ren Monddurchmesserö nachweisen zu kön
nen geglaubt und daraus auf die Existenz
einer Mondatmosphäre geschlossen, deren
Dichte ungefähr Vroo der unsrigen ist.
Wenn keine Atmosphäre auf dem M.
vorhanden ist, so kann es auch dort kein
Wasser geben; denn dieses würde verdun
sten und eine Wasserdampfatmosphäre er
zeugen.
Wenn man den M., insbesondere zur
Zeit des Vollmonds, mit bloßem Auge
betrachtet, so erblickt man auf hellerm
Grund eine Anzahl grauer Flecke, die
man als Meere oder Mare bezeichnet,
weil man sie früher für Wasseransamm
lungen hielt. Die Beobachtung mit dem
Fernrohr zeigt, daß dieses verhältnismäßig
ebene Flächen sind, die gegen ihre Umge
bung vertieft liegen. Im stanzen nehmen
diese Mare gegen drei Fünftel der sicht
baren Mondfläche ein. Nur weniste von
ihnen sind völlig abgeschlossen, wre das
dem bloßen Auge leicht erkennbare Nurs
erisium (Meer der Krisen) am nordöst
lichen Mondrand; die meisten hängen un
tereinander zusammen, ähnlich wie die
Ozeane der Erde, oder gehen durch scharfe
Begrenzung in hellere Flecke über.
Die Hellern Partien sind Hochländer
und Berge. Letztere nimmt man besonders
deutlich mit dem Fernrohr wahr, wenn
die Sonnenstrahlen schräg auf den M.
fallen, dieser also nur teilweise beleuchtet
ist. Man sieht dann, wie sich von zahl
reichen hellen Linien und Punkten (Berg
kämmen und Gipfeln) tiefschwarze Schat
ten nach der von der Sonne abgewandten
Seite hin erstrecken, und aus der Länge
dieser Schatten hat man die Höhe der
Berge ermittelt. Beer und Mädler
haben gegen 1100 derartige Bestimmun
gen ausgeführt, und es hat sich dabei ge
zeigt, dasi dieMondbergc ungefähr dieselbe
Höhe besitzen wie die Berge der Erde.
Die höchsten erreichen etwa 7500 m, 22
von den von Beer und Mädler gemesse
nen sind über 4800 m, 6 über 5800 m
hoch. Bedenkt man, daß der Mondradius
nur etwa ein Viertel von dem der Erde
ist, so erkennt man, daß die Berge des
Mondes verhältnismäßig weit höher sind
als die der Erde. Hierbei ist noch zu berück
sichtigen, daß alle Höhenangaben auf dem
M. nur auf die Umgegend des Bergs bezo
gen, also nicht streng untereinander ver
gleichbar sind; denn ein festes Niveau, wie
auf der Erde der Meeresspiegel, fehlt dort.
Die Form der Gebirge ist auf dem M.
eine doppelte: Gebirge, die denen unsrer
Erde gleichen, und ringförmige Bildungen.
Der erstere Typus ist nur wenig vertreten,
besonders durch die Gebirgsketten, die sich
ungefähr in der Mitte der nördlichen
Mondhälfte in einem flachen Bogen durch
mehr als 30 Breitengrade von S. nach
N. ziehen und mit den Namen Apenni
nen, Kaukasus und Alpen bezeichnet
werden.
Weit häufiger ist der Typus der ring
förmigen Berge, welche charakterisiert sind
durch einen kreisrunden Wall, in dessen
Innern eine tiefe Ebene liegt, aus wel
cher oft ein oder auch mehrere Berge em
porragen, ohne indessen die Höhe des
Walles zu erreichen. Nach ihrer Größe
und sonstigen Beschaffenheit bezeichnet man
diese Gebilde mit verschiedenen Namen.
Die größten, von 75—275 km Durch
messer, mit unregelmäßigem, oft unter
brochenem Wall, heißen Wallebenen.
Ihr Inneres ist verhältnismäßig eben,
nur manchmal von unregelmäßigen Ber
gen besetzt oder durch Gebirasarme geteilt.
Schon Galilei hat dieselben mit dem
großen geschlossenen Becken von Böhmen
verglichen. Die Mehrzahl derselben liegt *
aus der Südseite der sichtbaren Mond
scheibe, wo sie mehrfach zusammenhän-
ende Reihen in meridionaler Richtung
ilden, wie die mit den Namen Katha
rina, Theophilus undCyrillus bezeichneten.
Von kleinern Dimensionen sind die
Ringgebirge, deren Durchmesser 10—
40 km beträgt. Sie sind regelmäßiger
gebaut, von einem kreisrunden, nach in
nen steiler als nach außen abfallenden
Wall umschlossen, der auf der innern
Seite oft zwei- bis dreimal so hoch ist als
auf der äußern; in der Mitte erhebt sich
oft ein steiler Berg, der aber nicht die