Nebelsterne —
von Nebeln, allerdings untermischt mit
zahlreichen Sternhaufen und einzelnen
Sternen. Bei den planetarischen und
ebenso bei den großen unregelmäßigen
Nebeln bemerkt man, im Gegensatz zu den
elliptischen, eine größere Anhäufung in
der Nähe der Milchstraße.
Nebelsterne, s. v. w. Sternnebel, vgl.
Nebel, S. 353.
Nebeltheorie oder Ncbulartheorie
nennt man die zuerst von Swedenborg
(1734), sodann von dem Engländer Tho
mas Wright in seiner Schrift »Theorie
des Weltalls« (engl.) 1750 aufgestellte,
von dem deutschen Philosophen Kant in
seiner »Allgemeinen Naturgeschichte und
Theorie des Himmels« 1755 weiter ent
wickelte kosmologische Theorie von der Ent
stehung unsers Sonnensystems, die dann in
weniger eingehender Weise auch der fran
zösische Astronom und Mathematiker La-
place, der wahrscheinlich selbständig auf sie
gekommen, am Schlüsse seiner »Auseinan
dersetzung des Weltsystems« (franz.) 1796
gegeben hat. Vgl. ñosmogonie.
Nebenplaneten oder Monde (auch
Satelliten oder Trabanten) heißen
diejenigen Körper unsers Sonnensystems,
welche sich um Hauptplaneten bewegen
und mit diesen um die Sonne laufen.
Bis jetzt sind 20 solcher Körper bekannt,
nämlich 1 Erdmond, 2 Marsmonde, 4
Jupitermonde, 8 Saturnus-, 4 Uranuö-
nionde und ein Mond deS Neptun.
Vor Erfindung des Fernrohrs kannte
man nur den Mond der Erde, aber so
bald man anfing, das neuerfundene Fern
rohr auf den Himmel zu richten, wurden
die vier Jupitertrabanten entdeckt, näm
lich von Simon Marius in Ansbach im
Dezember 1609 und von Galilei im Ja
nuar 1610.
Von den acht Saturnusmonden wurden entdeckt:
der sechste, Titan, von Huygens 25. März 1655;
der achte oder äußerste, Japetus, von Dom. Casfini
im Oktober 1671;
der fünfte. Rhea, von Dom. Cassini 23. Dez. 1672;
der dritte und der vierte, Tethys und Dione, von
demselben Ende März 1684;
der erste oder innerste. Mimas, von William Her-
schel 28. Aug. 1789;
der zweite, Enceladus, von demselben 17 Scpt.
1789 und
Nebenplaneten. 355
der siebente, Hyperion, von Bond in Cambridge
in den Vereinigten Staaten 16. Sept. 1848 und
gleich darauf, 19. Sept., von Lassell bei Liverpool.
Was die Uranusmonde anlangt, so
entdeckte W. Herschel 11. Jan. 1787
die beiden äußersten, Titania und Oberon,
und bestimmte durch neunmonatliche Be
obachtungen ihre Umlaufszeiten. 1790 und
1794 glaubte er noch vier andre Monde
des Uranus entdeckt zu haben, obgleich es
ihm bei keinem derselben gelang, eine Um
laufszeit zu ermitteln oder auch nur die
Entdeckungen sicherzustellen. Im Oktober
1851 entdeckte Lassell in Starfield bei
Liverpool noch zwei innere Trabanten des
Uranus, Ariel und Umbriel, und durch
seine im nächsten Jahr mit seinem großen
Spiegelteleskop auf Malta angestellten
Beobachtungen wurde dargethan, daß der
Uranus nur vier Trabanten hat, nämlich
die beiden zuerst von Herschel und die
zwei von Lassell entdeckten. Dies ist auch
durch die neuerdings in Melbourne mit
dem dortigen großen Spiegelteleskop so
wie in Washington mit dem Clarkeschen
Refraktor ausgeführten Beobachtungen be
stätigt worden. Den Neptuntrabanten ent
deckte Lassell zu Starfield bei Liverpool 7.
Juli 1847.
Die schon lange vermuteten, aber immer
vergeblich gesuchten Marsmonde sind im
August 1877 von Hall in Washington
entdeckt worden, der äußere am 11. und
der innere 17. Aug.
Was die Sichtbarkeit der verschiedenen
Monde anlangt, so sind die des Jupiter
schon in einem gewöhnlichen Taschenfern
rohr wahrzunehmen, und einzelne Per
sonen, die sich eines besonders scharfen
Auges erfreuten, haben selbst den einen
oder den andern Jupitermond mit bloßem
Auge gesehen. Von den Saturnusmonden
ist der siebente am schwierigsten zu er
kennen. Die Uranusmonde und ebenso
die des Neptun sind nur in Instrumenten
ersten Ranges sichtbar. Doch hat sich auch
hier die Erfahrung bestätigt, daß, nachdem
einmal ein Objekt am Himmel entdeckt
ist, dasselbe auch unter günstigen Um
ständen durch schwächere Instrumente er
kannt wird. So hat z. B. Vogel die beiden
j äußern Uranusmonde an 17, beziehentlich
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