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Parallaxe (ber Fixsterne).
Paul und Numea, und drei auf der nörd
lichen Halbkugel: Peking, Jokohama und
Saigon.
Das Deutsche Reich sandte Beobachter
nach Tschifu in China, den Kerguelen und
den Aucklandsinseln, Mauritius und Jspa-
han in Persien.
Russische Astronomen beobachteten an
etwa 30 Stationen, die Nordamerikaner
hatten 8 Stationen besetzt, die Italiener
und Portugiesen 1, die Holländer 2.
Zu den ältern beiden Beobacktungsme-
thoden, der Halleyschen und der Delisle-
schen, kamen diesmal noch andre hinzu.
Da nämlich die Stelle, an welcher ein Be
obachter die Venus vor der Sonnenscheibe
sieht, auch von der P. abhängt, so wird
man diese finden können, wenn für ver
schiedene Beobachtungsorte und bestimmte
Zeiten die Abstände der Mittelpunkte von
Venus und Sonne sowie Richtungen die
ser Abstände oder die Positionswinkel der
Venus gegeben sind. Zu diesen Beobach
tungen hat man nun teils das Heliometer
(s. d.), teils photographische Aufnahmen
angewandt. Wenn man nämlich in regel
mäßigen Zwischenzeiten die Sonne photo
graphiert, so kann man durch Messung der
Bilder unterm Mikroskop Abstand und
Positionswinkel der Venus finden. Auch
die genauen Momente der Berührungen
beim Ein- und Austritt des Plaueten
hoffte man durch rasch nacheinander ge
wonnene Aufnahmen erniitteln zu kön
nen , an denen das allmähliche Vorrücken
sichtbar wäre, und der französische Astro
nom Janssen hatte zu dem Zweck einen
eignen Apparat, einen photographischen
Revolver, konstruiert.
Eine umfassende Diskussion deö durch
diese Beobachtungen gewonnenen Ma
terials liegt zur Zeit noch nicht vor. Doch
hat Puiseur schon im April 1875 den
Wert von 8,879" für die Sonnenparallare
als vorläufiges Resultat aus den von
Mouchez ans St. Paul und Fleuriais
in Peking angestellten Beobachtungen an
gegeben,'während aus den englischen Be
obachtungen der Mittelwert 8,76v" berech
net worden ist. Bei letzterm sind die pho
tographischen Aufnahmen nicht mit be
rücksichtigt, da die Umrisse der Bilder un
term Mikroskop zu unklar erschienen , als
daß genaue Messungen möglich wären.
Die llngewißheit über die Größe der Son
nenparallare ist daher jetzt noch nicht be
seitigt, und man erwartet eine weitere
Entscheidung erst von dem Venuödurch-
gang von 1882.
Parallaxe der Iirflerne.
Die P., von welcher im Vorhergehen
den die Rede war, bezeichnet man als die
tägliche P. im Gegensatz zur jährli
chen P., von welcher nun die Rede sein
soll. Die erstere ist schon bei der Sonne
so gering, daß ihre sichere Bestimmung
große Schwierigkeiten macht, und bei den
entferntern Planeten Jupiter, Saturn,
Uranus beträgt sie nur 2, 1 und V- Bo
gensekunde. Noch weit kleiner ist sie aber
bei den Fixsternen, gegen deren ungeheure
Entfernung alle auf der Erde angebbaren
Abstände vollständig verschwinden. Die
bedeutende Größe dieser Entfernung ahn
ten schon die alten Astrononren, und
Aristarch von Samos, der die Bewe
gung der Erde um die Sonne lehrte,
sprach sich dahin aus, daß der Umfang
des von der Erde beschriebenen Kreises
sich zur Entfernung der Fixsterne verhalte
wie das Zentrum einer Kugel zu ihrer
Oberfläche. Ja bei Geminus, der im
1. Jahrh. v. Ehr. in Rom lebte, begegnet
uns sogar die Bemerkung, daß man nicht
annehmen dürfe, es liegen alle Fixsterne
auf ein und derselben Sphäre, obwohl
wir mit unserm Gesicht die verschiedenen
Entfernungen nicht zu unterscheiden ver
mögen.
Da die Astronomen des Altertums und
des Mittelalters im ganzen an der geo-
zentrischenWeltanschauung festhielten, d.h.
die Erde unbeweglich im Mittelpunkt des
Weltalls annahmen, so stand ihnen kein
Mittel zu Gebote, die Entfernung der
Fixsterne näher zu bestimmen. Nachdem
aber am Anfang der neuen Zeit Koper-
nikus sein System der Bewegung der
Erde um die Sonne aufgestellt hatte,
mußte eine solche Bestimmung verhält
nismäßig leicht möglich erscheinen. Wenn
nämlich die Erde wirklich in einem Kreis,
dessen Durchmesser man damals sreilick