Parallaxe (mittlere der Fixsterne).
387
nach Winneckes Heliometermessungen
von 1857-58.
Nr. 21,285 Lalande: nach den Bestim
mungen von Krüger (0,269" ± O,020")
und Auwers (0,2709" ± 0,0112).
Groombridge 1830: Peters fand aus
Messungen von Zenithdistanzen in Pul-
kowa 1842—43: 6,226" + 0,i4i"; durch
Messungen mit dem Mikrometer erhielt
Schlüter 0,166" ± 0,ois",
Arktur (« im Bootes): nach Peters.
Nr. 17,715—16 im Katalog von Öltzen:
nach den Bestimmungen von Krüger
1861—62.
70p im Ophiuchus: nach Krüger.
Der Stern ist ein Doppelstern, die Kom
ponenten sind 4,i und 6,1 Größe, ihre
Entfernung beträgt auf Grund obiger
Parallaxen 29,3 Sonnenweiten, ihre
Masse 2,7 Sonnenmassen.
a im Drachen: nach Beobachtungen der
Deklinationödisferenzen mit benachbarten
Sternen durch Brünnow.
Nr. 3077 des Katalogs von Bradley
und 85 im Pegasus: nach Brünnow.
Zum Schluß mögen n och einige kurze Be
merkungen über die mittlern Parall
axen und die mittlere Entfernung
der Fixsterne der verschiedenen Größen
klassen Platz finden. Wenn das Leucht
vermögen der verschiedenen Sterne gleich
groß wäre, so würden ihre Entfernungen
von uns sich umgekehrt wie die Quadrat
wurzeln aus den Helligkeiten verhalten.
Diese Voraussetzung ist indessen nicht
richtig, denn unter den Sternen, deren
Parallaxen uns bekannt und verhältnis
mäßig groß sind, befinden sich mehrere
lichtschwache, während umgekehrt Sterne
erster Größe sehr kleine Parallaxen und also
sehr große Entfernungen von uns besitzen.
Eine andre Hypothese ist die, daß die
Sterne im Raum oder doch in den ver
schiedenen Richtungen gleichförmig ver
teilt sind, so daß man aus der Anzahl auf
die mittlern relativen Entfernungen
schließen kann.
Was nun die Helligkeit anlangt, so
haben die photometrischen Untersuchungen
gezeigt, daß jede Größenklasse durchschnitt
lich 0,426 der Helligkeit der vorhergehenden
besitzt; bezeichnen wir diese Zahl mit
ck, und setzen wir die mittlere Helligkeit der
Sterne erster Größe und ebenso ihre mitt
lere Entfernung gleich 1, so ist die mittlere
Helligkeit der Sterne uter Größe ck^ und
ihr mittlerer Abstand
und das Verhältnis zwischen diesem Ab
stand und dem der nächsten Größe LU
ist daher ^
Bezeichnet man anderseits mit Q die An
zahl der Sterne erster bis nter Größe,
mit Q' diejenigen der Sterne erster bis
(n-j-l)ter Größe, so ergibt sich auf Grund
der zweiten Hypothese
l m7 — Q''
weil die Zahlen Q und Q' den Volumina
der mit den Radien Ll und LI' beschriebe
nen Kugeln proportional sind, die sich wie
die Kuben der Radien verhalten. Setzt
man den aus der letzten Formel folgenden
Wert m 3 q
M' V Q'
gleich dem vorher gefundenen, so erhält
Q ^w 2 / 3
Q/
Nach einer von Littrow vorgenom
menen Zählung der Sterne in Argelan-
ders »Bonner Sternverzeichnis« enthält
nun der nördliche Himmel Q —19,699
Sterne 1.—7. Größe und Q' — 77,794
Sterne 1.—8. Größe, aus welchen Zahlen
ck — 0,4003. .
Hätte man statt der 7. und 8. Größe
die 6. und 7. verglichen, so würde man
ck — 0,446 gefunden haben.
Das Mittel aus diesen beiden Werten
stimmt nun ziemlich genau mit dem aus
den Beobachtungen abgeleiteten Wert
6,426 überein. Deshalb glaubt Gyldcn,
dem wir diese Betrachtungen entlehnen,
daß man wohl der Formel
einiges Zutrauen schenken darf. Setzt
man nun abgekürzt 4 = 0,4, so ergeben
sich folgende mittlere Entfernungen:
25*